Nein, nicht alle Selbständigen nagen am Hungertuch...

(Egal, was Deine Mama behauptet.)

Dieses Artikel-Goldstück ist vom 14. Februar 2022

Kurzer Hinweis: Meine Texte können Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links (*) zu Produkten enthalten, die ich empfehlen kann.

 

Ich wette, als Du das erste Mal ausgesprochen hast, dass Du überlegst, Dich selbständig zu machen, hast Du in ein paar weit aufgerissene Augen geschaut.

Ob das nun Deine Mama, Deine Kollegen oder irgendwelche Behördenmenschen waren… viele suggerieren uns immer noch dieses alte Klischee, dass alle Selbstständigen im Konkurs landen. Grundsätzlich.

Und jeeeder Hinz und Kunz kennt ne Geschichte, bei der der Freund einer Bekannten, der Vater seiner Schwester und deren Schwager sich mal selbstständig gemacht haben und nach einem Jahr doch wieder in der Festanstellung gelandet sind.

Hallooo?!? 2021?! Jemand da?

 

PSSST… DIESEN ARTIKEL KANNST DU DIR VON MIR AUCH VORLESEN LASSEN:

 

 

All das ist Humbug. Völliger Schwachsinn. Es gab in meinen Augen nie eine bessere Zeit, sich selbstständig zu machen, als heute. Endlose Möglichkeiten und Chancen, ganz besonders mit diesem komischen neuen Ding. Dem „Internet“, das gerade aktuell zu boomen scheint.

 

Und trotzdem hält sich gerade im deutschsprachigen Raum noch hartnäckig die Vorstellung, dass Reiseblogger nur von Freebies leben und selbstständige Künstler alle nur ein Taschengeld verdienen (und natürlich nebenbei noch einen Vollzeitjob haben).

In vielen Fällen stimmt das auch.

Allerdings gibt es genug Menschen, die sich an drei goldene Regeln halten und damit dann mehr als gut Geld verdienen. Auf völlig legale, respektable und spaßige Art und Weise.

Darf ich mich da kurz ganz bescheiden als Beispiel anbieten? Aber gerne doch.

Ich habe es geschafft, mein erstes Online-Business zum reinen Leidenschafts-Projekt Kooperations-technisch in Rente gehen zu lassen (und trotzdem verdient es weiterhin jeden Monat völlig passives Einkommen für mich…).

Ich habe es geschafft, Produkte und Launchs zu erschaffen und zu planen, mir dabei vor Spaß und Lachen fast in die Hose zu machen UND damit mein Konto zu polstern, als wäre es eine Couch von Rolf Benz.

Ich arbeite intensiv nur noch vier Monate im Jahr an eben genannten Produkten und Launchs – und den Rest der Zeit, so viel ich eben Lust hab. Oder auch nicht. Und bis die Welt im März 2020 den Schleudergang eingeschaltet hat, auch an allen Orten der Welt, an die es mich gerade gezogen hat.

Klingt das danach, als würde ich frustriert und verzweifelt am Hungertuch nagen?

Nö. Definitiv nicht. Fühlt sich auch definitiv nicht danach an.

Und auch wenn das manche nun zum Augenrollen bringt, weil es angeberisch und nach Selbstbeweihräucherung klingt, weiß ich doch ganz genau, dass gerade die sich jetzt fragen, was genau ich mache, was sie noch nicht geschnallt haben.

(Und ob ich all das schönrede und in Wirklichkeit doch 70-Stunden-Wochen schrubbe. Tu ich nicht. Wenn es so wäre, hätte ich kein Problem damit, auch das zuzugeben.)

„Ok, ok, Carina… ich hab’s kapiert. Du bist toll. Also spuck’s schon aus. Was sind denn jetzt die drei goldenen Regeln??“

Hach, ich bin sooo froh, dass Du fragst!

Lass uns auspacken…

 

Drei goldene Regeln der Selbstständigkeit

 

Du weißt genau, es gibt weit mehr als drei Regeln, die zu mehr Knete in der Selbstständigkeit führen können, aber wenn Du mal genau hinschaust, gibt es drei allgemeingültige, auf die sich alles zurückführen lässt.

Alles.

Deshalb geht es heute einzig darum, Dir diese Punkte auf die Fahne Dein Vision-Board zu packen und in Zukunft danach alles auszurichten.

Und wenn Du ehrlich mit Dir bist, werden Dich diese drei Regeln nicht mal überraschen, das weiß ich genau.

Ich wette aber mit Dir: Du ignorierst sie. Du drückst Dich davor. Du läufst Umwege und redest Dir dieselben schön.

Hey, selbst das ist völlig ok.

Es ist nicht so, als hätte ich mich von Anfang an an alle drei gehalten, und ich erzähl Dir auch gern in der dritten dann, wie ich mich selbst lange sabotiert habe…

 

#1 – Keine Frau ist eine Insel.

Bist Du schon mal durch die U-Bahn-Vorhalle gelaufen und hast die Straßenkünstlerin für ihren Mumm bewundert, sich dorthin zu stellen, völlig unperfekt und ungebeten für völlig fremde Menschen zu singen?

Dann hast Du Dein größtes Vorbild bereits kennengelernt, ohne es zu wissen.

Die meisten von uns üben heimlich in unseren Garagen Gitarrespielen, nehmen endlose Gesangstunden und schaffen es niemals auch nur auf eine einzige Bühne, weil wir denken, wir müssen a) erst perfekt werden und b) werden uns schon Menschen in unserer Garage finden. Einfach weil… naja, wenn wir gut genug sind, werden das Menschen automatisch wissen und uns suchen, um uns anhimmeln zu können, richtig?

Lass uns mal kurz in 2021 wechseln und die Realität anschauen.

Egal wie lange Du da heimlich an Deiner Webseite, Deinem Produkt oder Deinem Angebot feilen und optimieren und verbessern und verschlimmbessern wirst… solange es niemand sieht, bringt es Dir gar nichts. Weniger als nichts. Es bremst Dich einfach nur aus.

 

Es hindert Dich daran, erfolgreich zu werden.

Denn erfolgreich werden wir nur, wenn ganz viele andere Menschen ins Spiel kommen. Auch genannt: Reichweite.

Und dabei rede ich nicht von 100.000 einzigartigen Nutzern auf Deiner Seite. Ich rede von 1.000 loyalen Menschen, die Dich und das, was Du auswirfst, lieben.

Das reicht schon.

Also geh da raus. Zeig Dich. Unperfekt, unfertig, unsicher. Völlig egal. Aber zeig Dich! Nur dann kannst Du auch entdeckt werden. Und für das, was Du tust, bezahlt werden. (Bye-bye Hungertuch!)

 

#2 – We will never never ever: umsonst arbeiten!

Kurz von Taylor geklaut, aber… Wir kommen zu Vorhang Nummer 2: Bezahlt werden.

Hier beißt sich die Katze nämlich als Nächstes in den Schwanz. Und ich gern in die Tischplatte. Weil ich stöhnend solchen Sätzen zuhöre wie „Ich kann dafür doch noch gar kein Geld nehmen, ich kann das doch noch gar nicht / hab das noch nie gemacht / bin noch nicht gut genug / brauch noch eine Trillion Zertifikate dafür…“

Boah! Da möchte ich regelmäßig aus der Haut fahren.

Und muss mich da wirklich immer selbst am Riemen reißen, tief Luft holen und Frauen ganz oft einfach machen lassen. Weil ich eben nicht in ihren Kopf krabbeln und den entscheidenden Schalter umlegen kann, den sie selbst umlegen müssen. So gern ich das auch würde.

Lass mich ganz offen reden: Ich habe never never ever umsonst gecoacht – und ich habe bis heute keine Ausbildung darin. Ich habe never never ever Artikel für Unternehmen umsonst geschrieben oder auf dem Blog meines ersten Online-Business veröffentlicht. (Nein, auch nicht im Austausch für „Reichweite“ oder „Erfahrung“, weil ich davon ja so viel lernen könnte…)

Ich habe mich definitiv anfangs unter Wert verkauft – keine Frage! Aber ich habe nie umsonst gearbeitet.

Und das nicht, weil ich ein bombastisches Selbstbewusstsein hatte (Haahaa! – Darf ich das kurz wiederholen: HAAHAAHAA!!) oder völlig überzeugt davon war, grandios zu sein.

Ganz im Gegenteil.

Aber ich wusste ganz genau, dass ich niemals vom Hungertuch wegkommen würde, wenn ich Menschen suggeriere, ich habe. keinen. Wert. Meine Leistungen hätten keinen Wert.

 

Denn genau das sage ich, wenn ich umsonst arbeite.

Hier! Nimm meine Zeit, meine Kreativität, meine Aufopferung, meine Konzentration, meine Bemühungen, meine Leistung – umsonst. Sie ist nämlich nichts wert. 0,00 €. So viel ist sie wert.

Regt mich so auf, da zuzusehen. Aber was soll ich machen? Das musst Du selbst lernen. So gern ich Dir diesen Fehler ersparen würde, das kannst nur Du selbst.

 

#3 – My one and only Selbstbetrug: „Ich weiß doch schon alles.“

So, und nun, wenn wir schon auspacken, lass uns auch die schmutzige Wäsche auspacken…

Das wird jetzt ein bisschen schmerzhaft (für mich), weil es dann tatsächlich ans Ego geht. An meins im Speziellen. *ähem*

Ich hatte, kurz nachdem ich Um 180 Grad gestartet habe, einen ziemlichen Höhenflug. Ich glaube, der kommt besonders bei Menschen mit sonst eher geringem Selbstwertgefühl (aber einer starken Persönlichkeit) dann automatisch, eine Weile nachdem der Erfolg einsetzt.

Viele Menschen reden Dir plötzlich ein, Du seist Gottes Geschenk an die Menschheit, die größten Online-Medien packen Dich auf ihre Startseite, und das Konto füllt sich.

Und ich? Ich dachte, ich weiß jetzt alles. Kann jetzt alles. Ich brauch niemanden mehr. Und schon gar keine schlauen Ratschläge mehr von Menschen, die schon weiter sind als ich.

Fataler Fehler.

Du wirst jetzt denken: Na, das ist so offensichtlich wie das Ende von James Camerons Titanic, aber mir war das nicht so klar zu der Zeit. Weswegen ich natürlich dann auch irgendwann nicht mehr gewachsen bin und mein Konto sich zwar weiter gefüllt hat, aber ich eben auch nicht über den Punkt hinauskam, gerade so meine laufenden Kosten zu decken UND 70-Stunden-Wochen zu kloppen.

Da hakte es also.

Wie Du also dann wirklich das Hungertuch nur noch aus der Ferne im Wind davonwehen siehst?

In dem Du never never ever aufhörst zu lernen. Von den Großen. Von den Erfolgreichen.

Bis heute (nachdem ich vom Höhenflug wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet bin) mache ich deshalb jeden Kurs, der mir auch nur noch so kleine Schritte nach vorne garantiert. Ich lese jeden Tag Bücher, die mir noch etwas beibringen können, selbst wenn es nur ein einziger Aha-Moment daraus ist.

Ich lerne und wachse.

Denn das ist es, was erfolgreiche Menschen vom normalem Volk unterscheidet:

 

Sie hören nie auf zu lernen.

 

Also, Zeit für ein knackiges Fazit:

Sammle Menschen um Dich, die lieben, was Du tust, und zeig Dich. (Auch genannt: Reichweite.)

Gib Dich nicht für „Erfahrung“ oder „Reichweite“ kostenlos her. Never ever.

Lern von den Großen. Und hör niemals auf zu lernen. (Auch gerne dann nach dem Höhenflug.)

 

So einfach ist es. Nein, warte… so einfach klingt es. Was daran dann knifflig ist? Ist die Umsetzung. Aber auch das ist ok.

Denn auch die können wir lernen, richtig?

 

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2 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
  1. Mein Mann und ich sind seit Jahren selbstständig. Wir arbeiten sehr viel und manchmal läuft es gut, manchmal eben nicht. Dennoch haben wir vor Jahren einen Immobilienkredit erhalten. Unser Bankberater meinte damals, dass inzwischen auch Arbeitnehmer mit Festanstellung nicht sicher sein können, ihren Job bis zum Eintritt ins Rentenalter zu behalten. Solange man kein Beamtenverhältnis hat, ist kein Job mehr sicher.
    Das wichtigste an der Selbstständigkeit ist nach meiner Meinung, dass es wichtig ist, Rücklagen zu bilden. Und seine Steuern zu bezahlen.
    LG Sabienes

    • Hi Sabine,
      da nicke ich heftig! Und die Rücklagen sind für alle wichtig, meiner Meinung nach. Gerade auch für junge Angestellte, die von der gesetzlichen Rente nicht mehr viel haben werden…
      Liebe Grüße
      Carina

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