Produktivitäts-Trick #362: Leg Dir ein paar Prioritäten zu!

(Tut auch nicht weh. Versprochen.)

Dieses Artikel-Goldstück ist vom 4. Juli 2022

Kurzer Hinweis: Meine Texte können Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links (*) zu Produkten enthalten, die ich empfehlen kann.

 

Als ich mal einer meiner Femininjas ’nen schlauen Spruch gedrückt habe, dass sie sich dieses oder jenes unbedingt noch mal durchlesen sollte, kam nur zurück:

Klar, kein Problem, Carina. Ich setz es einfach auf meine Liste „1 Million Dinge, die ich dringend tun sollte“.

Und ich hab laut losgelacht.

Die Liste hab ich nämlich auch, und ich bin ziemlich sicher: Du auch. (Hallo, welche Selbstständige hat die nicht?!)

Falls die nicht als unerwünschtes Freebie bei der Anmeldung der Selbstständigkeit mitgereicht wird, dann weiß ich’s nicht.

 

Aber es gibt da ein kleines, wertvolles Werkzeug für diese Liste: Prioritäten!

Auch da hatte ich die Tage noch so ein Erlebnis mit einer der Femininjas, Lisa, die sich eifrig in einer Idee verstrickte, die nicht so wirklich etwas mit dem zu tun hatte, was sie eigentlich an dem Tag erledigen wollte.

Und dabei bin ich mir jetzt 230% sicher, das tust Du auch manchmal. Weil es einfach jeder von uns so geht.

Wir sehen auf der Seite etwas, was wir gaaanz kurz fixen könnten, und verrennen uns darin, ’ne Stunde lang hinter den Kulissen zu feinjustieren und zu überoptimieren.

 

Bye-bye produktiver Vormittag. Es wär doch so schön mit Dir gewesen.

(Ich heb hier wie so oft als Betroffene auch mal die Hand.)

Lass uns also heute mal gemeinsam lernen, wie man diese ominösen Dinger namens „Prioritäten“ setzt, wofür sie gut sind und wie Du Dir selbst ein paar davon zulegen kannst…

 

 

PSSST… DIESEN ARTIKEL KANNST DU DIR VON MIR SOGAR VORLESEN LASSEN:

 

 

Wo fang ich dabei überhaupt an?!

Wir drücken uns alle gern vor diesem Schritt. Was völlig verständlich ist. Denn wenn wir ehrlich sind, versteckt sich hinter der Entscheidung, einen Punkt vor dem anderen zu priorisieren, gleichzeitig die Angst, hier die falsche Entscheidung zu treffen.

Was, wenn Du den Punkt immer wieder nach hinten schiebst, der Dir endlich den Erfolg gebracht hätte?

Also versuchen wir es mit der fantastischen Strategie des Multitaskings, haben eine Million angefangene Punkte auf der Liste, von der es nicht mal die Hälfte zur Vollendung bringt, und sind noch dazu total mies gelaunt die meiste Zeit, weil wir scheinbar nicht vorankommen.

Ich weiß genau, ich spreche hier nicht nur von mir.

Aber ja, mir geht es da genauso. Meine Liste hat sich seit dem ersten Tag meiner Selbstständigkeit nie wirklich verkürzt. Es sind immer mindestens genauso viele Punkte unten dazugekommen, wie ich oben wegstreichen konnte. Manchmal mehr.

Das ist absolut nichts Schlechtes. Dich weiterentwickeln und optimieren zu können, ist das Beste, was Du für Dein Online-Business tun kannst.

Aber ja, es ist verdammt hart, auszuwählen, was jetzt gerade am meisten Sinn macht und womit man unendlich viel Zeit verschenkt, die man eigentlich in andere Baustellen stecken könnte.

Lass uns abspecken…

Dafür führe ich Dich heute mal kurz und knackig durch mein Auswahlverfahren meiner 1-Million-Liste und durch den Prozess, wie ich meine Aufgaben darauf nach Priorität filtere.

Und auch, an welchen Ecken Du Dich dabei ertappen kannst, Dich selbst zu sabotieren!

 

 

Achtung, Fallgrube: Die kuschelige Komfortzone

Immer mal wieder bin ich total gefrustet, dass ich nicht so schnell vorankomme, wie ich gerne würde.

Das ist eigentlich ein chronischer Zustand bei mir.

Endlose Ungeduld und nie damit zufrieden zu sein, was ich schaffe.

Allerdings liegt diese Unzufriedenheit oft zusätzlich auch daran, dass ich mir eine Weile keine Auszeiten gegönnt habe und mich an den falschen Punkten meiner Liste aufgehängt hatte. Naaa, kennste?

Ich stecke dann viel zu viel Zeit und Energie in Punkte, die mir nur scheinbar etwas bringen und die deutlich mehr Aufwand fressen, als sie am Ende Nutzen bringen.

 

Den Unterschied erkennen wir aber in unserem Wahn so selten.

Weswegen ich dann immer wieder tief Luft hole und einen Meter Abstand zu meiner Liste nehme. Und sie scharf von der Seite anschaue…

Dabei stellt sich nämlich meist heraus, dass ich mir Punkte ausgesucht habe, die bequem und gemütlich sind.

Nicht von der Art der Arbeit her, aber von dem Bereich meiner Komfortzone aus gesehen. Sie liegen gern schön in der Mitte davon rum, umgeben von einem kräftigen Pufferabstand zu ihren Grenzen.

 

Und jetzt rate, wie hilfreich diese Punkte für mein Business sind?

Richtig. Eher so ’n bisschen bis gar nicht.

Wenn Du also Deine Liste anschaust, dann solltest Du alle Punkte einer kräftigen Prüfung unterziehen.

 

 

Zück die Farben: Wir misten aus!

Nun nimm Dir verschiedene Farbstifte oder markier die Punkte in Deinem digitalen Dokument in verschiedenen Schriftfarben, je nachdem in welche Kategorie sie fallen:

Sind es Punkte, die zur reinen Optimierung dienen mit nur wenigen bis gar keinen kurzfristigen Auswirkungen?

Wie zum Beispiel, die Meta-Beschreibungen all Deiner bestehenden Artikel zu verbessern. Oder für bestehende Artikel drei weitere Pins zu erstellen, obwohl jeder davon schon zwei hat. Oder an der Optik Deiner Sidebar rumzufummeln und Deine Kurzbeschreibung dort noch mal neu zu formulieren.

Ich hatte früher Dutzende solcher Punkte auf meiner 1-Million-Liste stehen. Und ich konnte mich tagelang an ihnen aufhalten. Aber am Ende eines jeden dieser Tage musste ich mir dann doch eingestehen, dass sie vor allem der Prokrastination dienen.

 

 

Knackpunkt: Prokrastination. Und die ist bekanntlich was?

Du drückst Dich damit gern vor den Punkten, die wirklich einschlägig, aber ziemlich unbequem wären.

Wie zum Beispiel, Gastartikel-Pitches zu schreiben. Oder Deine Angebote deutlicher zu bewerben.

Das sind Punkte, die Dir unmittelbar mehr Reichweite und mehr Einnahmen bringen würden, die Dir aber einiges abverlangen würden. Du würdest nämlich das Risiko eingehen, abgelehnt zu werden (und mal ehrlich, wer wird das gerne?!), und müsstest aus Deinem Schneckenhaus rauskriechen, um laut und deutlich zu sagen: Kauf das.

Mir ging das auch so. Mehrere Monate lang habe ich mich also selbst sabotiert und war vermutlich auch deswegen so unzufrieden mit mir, weil ich tief in meinem Inneren wusste, dass ich mich drücke.

 

Nach dieser Erkenntnis habe ich meine 1-Million-Liste kräftig aufgeräumt.

Alles, was reine Optimierung, aber weder dringend noch wirklich wichtig war – und damit meine ich: Sie hatten keine zeitliche Deadline oder würden mir nicht konkret Einnahmen oder Reichweite bringen –, flog runter.

Beziehungsweise wurden in den Warteraum gestellt. Sie landeten auf der „Irgendwann mal“-Liste, und wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich auch, dass mir verdammt langweilig sein müsste, um an diese Liste zu gehen.

Und Du kannst eben so auch sicher sein, dass Du sie weder vergisst noch verlierst. Vielleicht hast Du irgendwann die Zeit und Energie für weitere Punkte. Dann kannst Du sie jederzeit zücken.

 

 

Das ist die Beruhigungspille beim Aussortieren

Du sagst nicht „Nein“ zu ihnen… Du sagst ihnen nur: „Nicht jetzt.“

Aber wenn Du irgendwann durch Deine Priorisierung weitere Einnahmen erzeugt hast, dann kannst Du sie vielleicht sogar wunderbar abgeben und auslagern. Wär das nicht traumhaft?

Schaffst Du eben aber nicht wirklich, wenn Du Dich immer wieder in Zeitfressern verhedderst.

 

Hier gibt's was auf die Ohren!

Schon gehört? Der Audioblog von Um 180 Grad.
 

 

Die wirklich wichtigen Dinge (Deiner Liste)

Danach solltest Du zuerst die Punkte abarbeiten, die eine Deadline aus irgendeinem Grund haben und Dir zwar weder Reichweite noch Einnahmen bringen, aber einfach wichtig und dringend sind.

Wie rechtliche Anpassungen Deiner Seite zum Beispiel. Oder den Umzug Deiner E-Mail-Listen zu einem besseren Anbieter. Oder endlich den Umzug zu einer besseren und sicheren Zahlungsplattform. Die Buchhaltung. Die Steuern. (Ja, ich weiß, würg… aber das ist leider nur begrenzt aufschiebbar.)

 

Schön, wenn der Schmerz dann nachlässt, oder?

Das sind alles Punkte, die ich zum Beispiel gern mit Pins und Optimierungen vor mir her prokrastiniert habe, weil sie extrem unbequem und leicht überfordernd waren.

Aber seitdem ich Prioritäten setze und diese Punkte auch tatsächlich abarbeite, gruselt es mich auch nicht mehr ständig, wenn ich meine Liste zücke.

Ich mag nicht alles davon perfekt erledigt haben, da ist immer noch kräftig Luft nach oben, aber zumindest bedrohen sie mich nicht mehr so sehr.

 

 

Nun geht’s an den Endspurt!

Sobald ich diese Punkte für mich abgehakt und die restlichen Aspekte davon ebenfalls auf die Optimierungs-Liste geschoben hatte, filterte ich alles Übriggebliebene danach, was mir am schnellsten und sichersten Reichweite oder Einnahmen schenken würde.

Nach diesem Prinzip wurde zum Beispiel der Audioblog geboren. Etwas, was über zwei Jahre auf meiner 1-Million-Liste vor sich hingedümpelt hatte. Und warum? Weil es mich kräftig aus meiner Komfortzone geschubst hat und in der Hinsicht ziemlich unbequem war.

Aber es hat gleich zu Beginn in weniger als einem Monat meine sinkende Reichweite wieder ordentlich aufgepeppt und als netten Beieffekt mein passives Einkommen kräftig angekurbelt. Win-Win also auf allen Ebenen!

Als Nächstes habe ich mich auf die Optimierung meiner profitabelsten Einnahmequellen gestürzt.

Und hierbei macht Optimierung tatsächlich Sinn. Eine Verkaufsseite zu erstellen oder zu verbessern, wirkt sich umgehend auf Deine Einnahmen aus. Statt in der Optimierung von Pins und Insta-Stories zu fummeln zum Beispiel.

Hier liegt also der wirkliche Trick begraben:

 

Sei ehrlich mit Dir selbst.

Um Dir Prioritäten zu setzen, musst Du Dir selbst ins Gesicht schauen und Dich fragen, wovor Du Dich am meisten drückst und warum. Du musst aufhören, Dich selbst zu sabotieren und Dich in wenig sinnvollen Optimierungen oder im Multitasking zu verlieren.

 

Was genau das ist, was ich Dir als Aufgabe mitgeben möchte:

Räum Deine 1-Million-Liste mal kräftig auf.

Du kannst die Liste jederzeit wieder ranziehen, sobald Deine Prioritäten-Liste Nachschub braucht, aber bis dahin splitte sie.

Danach setzt Du alles, nach Datum sortiert, ganz nach oben, was eine Deadline hat. Eine echte Deadline. Hinterfrag Dich selbst, ob Du Dich dabei sabotierst oder vor etwas Unangenehmem drückst.

Und schließlich erstell den wichtigsten Abschnitt Deiner Liste.

Die Punkte, die Dir unmittelbar oder sehr kurzfristig Einnahmen oder Reichweite bringen. Und versteck Dich auch hierbei nicht dahinter, dass Du unbedingt erst noch mehr Reichweite brauchst.

Schieb alles, was reine Optimierung ist, die nicht unmittelbar, sondern eher langfristig Nutzen bringt, in den Warteraum.

Nicht für immer. Nur für jetzt.

Wenn es schon Menschen in Deinem Postfach gibt, die Dir sprichwörtlich die Füße dafür küssen, dass Du und Deine Seite existieren, dann bist Du bereit, Geld zu verdienen.

 

Das ist etwas, bei dem wir uns am häufigsten und hartnäckigsten sabotieren.

Wenn Du da spürst, dass es Dich zwickt und kneift? Dann ist das der beste Beweis, dass Du diese Punkte so richtig weit nach oben schieben solltest.

Denn rate mal, was ein Business ist, wenn es keine Reichweite hat oder Einnahmen erzeugt.

Ohne Prioritäten und klare Ziele?

Richtig. Es ist ein Hobby.

 

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