Was machen erfolgreiche Digitale Nomaden anders ?

Dieses Artikel-Goldstück ist vom 11. April 2016

Kurzer Hinweis: Meine Texte können Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links (*) zu Produkten enthalten, die ich empfehlen kann.

 

In der Hängematte am Strand mit dem Laptop auf dem Schoß, an einem schnieken Hotelpool und dem Cocktail auf dem Beistelltischchen oder in einem modernen Coworking-Space mit Pool… die verlockenden Bilder von Digitalen Nomaden sind endlos.

Was vor allem in den letzten zwei Jahren eine riesige Welle an Neu-Selbständigen erzeugt hat, die sich, angetrieben von den verschiedenen Bewegungen, Konferenzen, Blogs und E-Books rund um das Thema in das Digitale Nomadentum stürzen.

Immer häufiger sehe ich sie, auf den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen, egal wohin ich reise, und häufig auch in den Nachrichten, die mich besonders auf Pink Compass erreichen.

 

Aber bei gut 80 % von ihnen habe ich das Gefühl, ich werde nach diesem ersten Kennenlernen oder sechs Monate nach der Nachricht „Ich habe nun auch gekündigt und werde Digitale Nomadin!“ nichts mehr von ihnen hören.

Weil die Seifenblase irgendwann platzt, die Realität ihnen die Keule überzieht oder ihnen das Geld ausgeht.

(Wenn sie überhaupt welches vorab angespart hatten.)

Alles, was dann bleibt, ist Frust, das Gefühl, versagt zu haben, oder schlingernde Selbständige, die sich auf das Reisen in Südostasien reduzieren, um von dem niedrigen Einkommen trotzdem einigermaßen zu überleben.

Die wirklich erfolgreichen, glücklichen Digitalen Nomaden haben ein paar Punkte gemeinsam, und Du solltest Dich mit ihnen, bevor Du Dich zu diesem Lebensstil durch eine reine Inspirations- und Motivationswelle hinreißen lässt, gründlich auseinandersetzen…

 

Sie starten mit einer Vision – statt nur einem Blog!

Der absolute Klassiker in meinem Postfach von Pink Compass: „Ich möchte auch dauerhaft reisen, so wie Du. Also habe ich nun einen Reiseblog eröffnet und meinen Job gekündigt.“

Ich möchte mich jedes Mal auf dem Boden einrollen und leise weinen, wenn ich das lese.

Ein für alle Mal: Ein (Reise-)Blog ist die schlechteste Konzeptidee, um ein Online-Business aufzubauen.

Ja, genau, das sagt die, die damit gestartet ist. Und sie sagt es genau deswegen!

 

Das Universum hat mir diese Naivität noch durchgehen lassen. Aus zwei guten Gründen:

A) Es gab vor drei Jahren noch so wenige Reiseblogs in Deutschland, dass es einfach war, eine Nische zu besetzen und damit Reichweite aufzubauen. (Ich sage nicht, es ist heute unmöglich, aber es ist deutlich schwerer.)

B) Ein Blog ist kein Business-Modell. Ich habe das Gefühl, ich rede hier gleichermaßen gegen eine Wand und klinge doch auch wie eine kaputte Schallplatte. Ein Blog ist ein Kommunikationswerkzeug. Ein unglaublich wirkungsvolles, keine Frage. Er hilft, Deine ideale Zielperson anzuziehen und zu halten. Mehr auch nicht. Er bringt von allein kein Geld und auch keine Reichweite.

Warum ich damit trotzdem Erfolg hatte? Weil ich rechtzeitig die Kurve gekratzt und erkannt habe, dass ich davon niemals leben kann. Das war der Punkt, an dem ich von der Bloggerin zur Unternehmerin wurde.

Ich wusste, ich musste größer denken. Nicht mehr wie eine Bloggerin, sondern wie eine Selbständige, die langfristig etwas bewegen will. Etwas in der Welt verändern und Menschen zu einem besseren, selbstbestimmteren Leben verhelfen.

Genau dieser Größenwahn ist es, den Du brauchst. Er nennt sich „Vision„.

Und nein, bevor Du Luft holst: zu sagen: „Ich will andere Menschen zum Reisen inspirieren!“ oder „Ich möchte mit meinem Blog 2000 € im Monat verdienen.“ ist definitiv keine Vision.

Schau Dich mal mit offenen Augen um: Wer von Deinen Blogger-Helden, der davon leben (und reisen) kann, hat tatsächlich nur einen Blog und ist nicht erst vor zwei Jahren gestartet?!

Ja, genau. Fällt Dir was auf?

 

 

Sie wissen, dass es nicht nur um Geld (oder Ego) geht!

Und damit kommen wir zum zweiten wichtigen Punkt: Alle erfolgreichen, glücklichen, erfüllten Digitalen Nomaden, die ich bisher getroffen habe, pochen nicht darauf, dass er oder sie dem Digitalen Nomadentum angehören oder wie toll sie deshalb sind.

Viele leben einen unspektakulären Alltag, haben Lieblingsorte auf der Welt für sich gefunden, an die sie immer wieder zurückkehren, und Menschen, die den gleichen Lebensstil pflegen und deren Wege sich immer wieder mit den eigenen kreuzen.

Was alle gemeinsam haben? Sie lieben diesen Lebensstil, weil er ihnen ermöglicht, einen Unterschied in der Welt zu machen. Nicht weil sie damit massenweise Geld verdienen.

Ironischerweise straucheln viele von ihnen, über den Punkt hinauszukommen, genug Geld zu verdienen, um ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen, und auf die Stufe zu steigen, auf der Geld absolut keine Rolle mehr spielt, weil es im Überfluss vorhanden ist.

 

Meine Vermutung ist ja, dass ihnen das Geld einfach nicht wichtig genug ist.

Sie investieren ihre Zeit lieber in Workations, die so gut wie keinen Profit erzeugen, aber dafür Menschen unglaublich viel geben, oder reinvestieren es in Communitys, die einen wirklichen Unterschied machen.

Menschen zu helfen, macht sie glücklich und zufrieden und wird immer in der Prioritäten-Liste ganz weit oben stehen. Manchmal sogar vor dem Geld.

 

Sie machen sich nicht nur selbständig, um zu reisen!

Der Hauptgrund, weshalb mein Lifestyle als Digitale Nomadin hier auf Um 180 Grad immer nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, ist, weil ich die in meinen Augen gefährliche Illusion der „Auf Reisen arbeiten“-Bewegung nicht unterstützen wollte.

 

Viel zu viele stürzen sich in die Selbständigkeit, um sich den Traum zu erfüllen, endlos reisen zu können – ohne einen Schimmer davon zu haben, wie das eigentlich tatsächlich aussieht und welche Opfer es auch fordert.

Als ich im September 2013 als Digitale Nomadin gestartet bin und mir gleichzeitig mein Online-Business aufgebaut habe, bin ich verdammt wenig gereist. Zumindest, nachdem ich zwei Monate später die Reißleine gezogen habe.

Ich dachte ganz naiv, dass ich Reisen und den Aufbau eines Online-Business wunderbar kombinieren könnte. Und bin damit böse auf die Nase gefallen.

Nach einem Monat einmal quer durch die Welt und dem verzweifelten Versuch, gleichzeitig mein Business voranzutreiben, war ich völlig fertig.

Also setzte ich mich nach Thailand ab, blieb vier Wochen an einem Ort und fing an, mein Online-Business an erste Stelle zu setzen.

Ich arbeitete 60-70 Stunden die Woche, fing ganz langsam an, Routine zu bekommen und einen realistischen Blick dafür, wie viel Arbeit es kostet, die Selbständigkeit aufzubauen.

Ich vertrete die Theorie, dass jeder und jede, der oder die „nebenbei“ ein Online-Business aufbauen will, entweder scheitern wird oder mindestens 3-5 Jahre einplanen muss – wenn er oder sie nicht gewillt ist, zumindest für 1-2 Jahre eine Menge Opfer zu bringen.

Ja, ich wollte reisen. Ich wollte die Welt sehen und jedem Winter aus dem Weg gehen.

Aber ich erkannte schnell, dass sich reisen und arbeiten erst ab einem gewissen Punkt verbinden lassen und unter ganz klaren Bedingungen. Wer sich anderen Illusionen hingibt, den werde ich nicht aufhalten. Aber auch nicht dabei zusehen, wie sie daran scheitern.

 

Es mag arrogant sein, aber in solchen Fällen nicke ich höflich, wünsche viel Erfolg und wende mich dem nächsten Gespräch zu.

 

Sie wissen, dass es auch mal einsam sein kann (und kommen gut mit sich alleine klar)!

Zuletzt noch den vielleicht wichtigsten Punkt von allen:

Digitale Nomaden, die trotz Erfolg diesen Lebensstil nicht nach 1-2 Jahren wieder aufgeben, sind sich im Kern selbst genug.

Es sind Menschen, die sich selbst so gut kennen, dass sie wissen, sie kommen auch mal eine ganze Weile ohne andere Menschen, ohne Socialising und ohne Freunde aus.

Das ist der härteste und vielleicht auch unflexibelste Aspekt.

Den meisten Menschen fehlt nach einer Weile einfach die Bindung eines festen Zuhauses, die Familie um sich herum zu haben oder Freunde jede Woche sehen zu können.

Ich behaupte, dass eingefleischte Digitale Nomaden nicht unsozial oder seltsam sind, keine Sonderlinge oder Sheldon Coopers, sondern stattdessen in sich gefestigte Persönlichkeiten, die sowohl introvertiert als auch extrovertiert gelernt haben, diesen Lebensstil zu lieben – weil er einfach perfekt zu ihnen passt.

 

Es müssen keine Menschen sein, die vor irgendetwas weglaufen, die irgendwann keine „echten“ Freunde mehr haben oder ewig Single bleiben, weil eine Beziehung diesen Lebensstil gar nicht verkraften würde.

Für jeden dieser Aspekte gibt es genug Gegenbeispiele, die das beweisen.

Tatsache ist, dass jeder Mensch einzigartig ist.

Und jeden davon in eine Schublade pressen zu wollen – oder noch schlimmer – denen, die eben in keine Schublade passen, einen negativen Stempel aufzudrücken und ihnen einen Mangel in irgendeiner Form zu unterstellen, ist einfach nur überheblich und spiegelt viel mehr einen unterdrückten Mangel bei ihnen selbst wider als den der Menschen, die sie nicht verstehen können.

Dass Digitale Nomaden glücklich, mit sich selbst im Reinen und ein selbstbestimmtes Leben führen können, erscheint vielen Menschen zu abstrakt und denen, denen dieser Zustand der Balance nicht geglückt ist, als unmöglich.

Tatsache ist, es gibt uns.

Die Menschen, die als Digitale Nomaden leben und absolut glücklich damit sind, ohne das ständig in die Welt posaunen zu müssen.

Die Menschen, die statt eines Zuhauses mehrere haben und wie ein Flummi von einem zum anderen durch die Welt hüpfen.

Die Menschen, die Lieblingsmenschen in ihrem Leben haben und trotzdem auch wochenlang völlig allein zufrieden und glücklich sein können.

 

Es sind Menschen von einem ganz besonderen Schlag, das gebe ich zu. Was es so schwierig macht, sie zu verstehen.

Aber hier kommt der Knackpunkt:

Glückliche und erfolgreiche Digitale Nomaden müssen nicht verstanden werden. Es reicht uns völlig, dass wir uns selbst verstehen.

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28 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
  1. Amina

    Hallo Carina….
    uhhhh, gerade fehlen mir noch die richtigen Worte….
    Ich mach es erst einmal kurz – Danke! Das meine ich im Ernst….Dein erster Absatz war die von Dir so schön betitelte „Keule“. Danach habe ich einen großen Schluck von meinem noch viel zu heissen Kaffe genommen und über ALLES noch einmal nachgedacht, als wenn ich das nicht schon seit Wochen tue. Mein Blog steht seit Wochen in den Startlöchern und ich kann einfach nicht auf veröffentlichen klicken. Jetzt erst Recht nicht mehr. Trotz Deiner beiden grandiosen Blogs und des fantastischen Blogcamps hat doch dieser Post von Dir heute wirklich alles wieder auf Null gesetzt. Das ist nicht schlimm! Dabei wollte ich gar keine Digitale Nomadin werden. Ich will einfach nur zu meinem Freund ins Ausland, da er nicht nach Deutschland einreisen kann. Ich dachte ein Blog würde mir helfen, nicht um Geld zu verdienen, aber – ja, jetzt weiss ich auch nicht mehr warum….
    Worte können viel bewegen, vor allem in einem selbst….
    Mach weiter so Carina…..ich verstehe Dich trotzdem…..

    • Wow, Amina!
      Ich bin nicht sicher, ob ich diese Reaktion provozieren wollte, aber wenn Du für Dich nun nochmal reflektierst, „warum“ Du einen Blog starten willst, ist das definitiv nichts schlechtes.
      Überleg mal, was Dein großes Ganze ist. Wenn Du das gefunden hast, weißt Du vielleicht auch, was Du brauchst, um an Dein Ziel zu kommen.
      Ich hoffe Du siehst das als Chance, nicht als Demotivation!
      Ganz liebe Grüße,
      Carina

      • Amina

        Liebe Carina,

        nein, provoziert hast Du nichts. Du hast meine Schultern genommen und einmal kräftig gerüttelt. Dabei ist zum Glück die Rosarote – Brille runtergefallen.
        Mein Weg wird also ein andrer sein als der, den ich nun seit Wochen verfolge in der Hoffnung Deutschland mit einem guten Gewissen zu verlassen. Aber es hat ja auch schliesslich nie einer behauptet, dass es einfach wird.
        jede findet seinen Weg und sein Ort des Glücks – früher oder später….
        Liebe Grüße und erneut lieben Dank

        • Weltentdeckerin

          In welches Land wirst du denn hinziehen liebe Amina?
          Ich finde Blogs fantastisch um zu Lernen, zu Lehren, zu Entdecken und zu Bewegen. Es muss ja nicht immer ums Geld gehen. Ich bin mir sicher, dass du viel zu erzählen hättest!
          Carina hat so Recht- denk ruhig Größer 🙂

          Liebe Grüße, Anja

          • Amina

            Hallo Anja,
            danke für die Re-Motivation. Mein Land wird Ägypten sein…ja, es gibt sicher sicherere Länder aber where the heart belongs kann ich da nur sagen. Es wäre also kein Reiseblog geworden, eher eine Seite mit Austauschmöglichkeiten, denn sehr Viele zieht es nach Ägypten, aus den verschiedensten Gründen. Und ebenso Viele sind unsicher, was die Möglichkeiten des Lebens und Arbeitens in einem muslimischen Land betrifft. Ich war auch erstaunt, dass es kaum Reiseblogger gibt, die in Ägypten waren oder sind…..
            Aber mein Entschluss auszuwandern steht fest, mit oder ohne Blog an meiner Seite….
            Liebe Grüße Amina

        • Weltentdeckerin

          Liebe Amina,

          Wow Ägypten, wie schön. Schreib mir ruhig eine Email (wenn du magst.) anja [äät] weltentdeckerin.com
          Würde mich freuen mit dir im Kontakt zu bleiben.
          Ich bin jetzt eine Woche in Tunesien. Wir können uns gerne austauschen sobald ich wieder da bin, falls du Lust darauf hast.

          Liebe Grüße, Anja

    • Hi Anina,
      mein Blog ist auch kein Business. Aber er hilft mir, mich zu motivieren und ist immer für mich da. Egal ob ich eiMen Gedanken oder eine Idee loswerden will. Er unterstützt mich auf meinem Weg mach vorn und hält mich davon ab, auf meiner Couch vorm Fernseher zu versauern.
      Niemand startet als Profi und die wenigsten enden dort. Aber das ist auch egal, denn das ist DEIN Blog. Er ist für dich da, nicht für andere.
      Also drück endlich veröffentlichen und freue dich an dem, was du geschaffen hast! 🙂

  2. Vielen Dank für diesen wundervollen Artikel, liebe Carina. Er erinnert mich sehr an die Gespräche, die wir vor ein paar Tagen noch in Bali hatten.

    Aus meiner Erfahrung kann ich auch nur unterstreichen, dass Motivation und die Vision stimmen müssen. Wer einzig mit einer „weg-von-Motivation“ dem Angestelltendasein entkommen will, dem wird auf lange Sicht die nötige Kondition ausgehen.

    Es muss eine „hin-zu-Motivation“ da sein, ein klares Bild von dem Ziel, das ich erreichen möchte. Das kann kein Blog, kein Produkt und auch keine Zahl auf dem Konto sein. Diese Vision – der Mix aus Leidenschaft, eigenen Stärken und Weitsicht – lässt uns sinnstiftende Angebote erstellen, die anderen Menschen helfen und uns unseren Lifestyle ermöglichen. Genau das habe ich in den letzten Jahren gelernt, indem ich mich online und offline mit (in meinen Augen) erfolgreichen Menschen umgeben habe.

    Amen 😉

    • Ja, unsere Gespräche haben da einiges in meinem Kopf angekurbelt!
      Bin da absolut Deiner Meinung 🙂
      Liebe Grüße,
      Carina

  3. Liebe Carina, danke für diese ehrlichen Worte. Das ist für mich dein bester Artikel und macht mir jetzt noch mehr Lust auf dein Buch. So, genug geschleimt:)

    Dieser Artikel ist so ehrlich und ich bin wirklich dankbar, dass endlich jemand diese offenen Worte veröffentlicht. Ich schüttele immer wieder mit dem Kopf, wenn ich diese ganzen Lämmlein sehe, die ohne Herz, Leidenschaft und Kopf ihr Online Business starten.

    Der wohl schlechteste Motor ist die Gier. Das aber haben viele gemeinsam. Sie lassen sich bedienen und blauäugig verführen, von den vielen anderen Marktschreiern mit ihren Slogans über „dein Online Business als schnell-reich-werd-Tool.“

    Ich wünsche mir, dass dein Artikel ganz viel gelesen wird und vor allem angenommen als das, was er für mich ist. Ein ehrlicher Bericht, der hilft sich selbst noch einmal anzuschauen und ehrlich mit sich selbst zu sein.

    Ich wünsche dir einen wundervollen Tag, bin sehr dankbar darüber, dass du meine Mentorin warst und hoffe wir sehen uns bei einem deiner Vorträge.

    Ganz liebe Grüße, Michaela

  4. Kathrin

    Liebe Carina,
    auch ich sage DANKE für diese ehrlichen und schonungslosen Worte. Ich find es toll, dass du nicht einfach alles schönredest, sondern zeigst und sagst, wie es ist. Dennoch kann jeder seine eigenen Schlüsse daraus ziehen und sehen, ob er bereit ist für diesen riesigen Schritt.
    In meinem Kopf spuken gerade auch viele, viele Ideen, die noch geordnet und in eine „sinnvolle Vision“ gebracht werden wollen. Ob es zur kompletten Selbstständigkeit reicht … man wird sehen. Danke dir dennoch seeeehr für deinen tollen Blog hier, deine ehrlichen Worte und auch deine eBooks, die ich gerade verschlinge 🙂 Keep going!
    Alles Liebe
    Kathrin

    • Liebe Kathrin,
      vielen Dank für die tollen Worte!
      ich wünsch Dir viel Spaß und viel Erfolg beim Sortieren 🙂
      Viele Grüße aus Bali,
      Carina

  5. Digitaler Nomade

    hey Carina, sehr cool geschrieben und ein richtiger Wachmacher für viele angehende Nomaden die allzu schnell ihren Job gekündigt haben um durch die Welt zu reisen und dabei auch noch ein Online Business aufbauen zu wollen. Was ich dabei esonders bedenklich finde ist dieses immer häufiger propagierte „…mit dem was man tut anderen zu helfen und was großartiges Bewegen..“ Ding in dessen Verlauf dann genau von den in deinem Artikel angesprochenen neuen Nomaden fette Beträge für Konferenzen, Online Kurse, Coachings oder Community Mitgliedschaften aufgerufen werden. Der springende Punkt ist, doch das einige von den „erfolgreichen, glücklichen und erfüllten“ Digitalen Nomaden auch sehr gut davon leben können das die anderen nachfolgenden Nomaden dieses vermeintlich einfache und tolle Leben auch wollen. ok man muss diese ganzen Angebote nicht annehmen, aber witzig ist das schon, denn das Muster dahinter ist doch meistens das gleiche. Erschaffe dir zuerst eine Gefolgschaft indem du viele kostenlose Tipps raushaust und später kannst du dann auch 300 Euro oder mehr für aufbereitete Inhalte, Kurse oder Coachings aufrufen die es bei vernünftiger Recherche und ein wenig Eigeninitiative auch durchaus kostenlos in diversen Büchern oder im Netz zu finden gibt! Ausnahmen davon gibt es natürlich und die nehme ich hier in meiner Generalkritik an den achso „erfolgreichen, glücklichen und erfüllten Digitalen Nomaden und Weltverbesserern“ ausdrücklich aus. Doch wenn wir ehrlich sind dann verkaufen sich die „Schaufeln“ zum buddeln halt immer noch am besten wenn es auch welche gibt die buddeln wollen oder dazu von ihren „Vorbildern“ in diversen Blogs und Social Media Kanälen animiert werden!

  6. Sabine

    Liebe Carina!
    Super Artikel! Schön geschrieben! Ganz viel Geld verdienen mit möglichst wenig Aufwand wollen wir wohl alle. Ob man nun Karriere im Angestelltenverhältnis machen möchte oder sein eigener Chef sein möchte oder Profisportler / Künstler etc. Ohne Arsch aufreissen, gibt es keinen Erfolg. Dafür gibt es immer Erfolg, wenn man dran bleibt, sich durchbeisst und nie aufgibt. Einen Blog zu starten und zu reisen ist eine tolle Möglichkeit, das digitale Nomadentum zu testen. Es ist gar nicht lustig, immer Internet suchen zu müssen bei 36 Grad im Schatten. Oder eben verpflichtet zu sein, regelmässig zu posten, wenn frau vielleicht lieber am Strand faul sein möchte. Wenn du reisen willst, reise. Wenn du bloggen willst, blogge. Mach beides gleichzeitig und geniess es einfach. Wenn du ein business aufmachen willst, mach das zuerst. Wenn es läuft, reise damit. Ein finanzielles Polster schenkt dir unebzahlbare Sorgen- und Blogfreiheit?

    • Liebe Sabine,
      kann ich nur zustimmend nicken 🙂
      Sehr schön knackig in die richtigen Worte verpackt!
      Viele Grüße,
      Carina

  7. Vielen Dank, Carina, für diesen wundervoll inspirierenden Artikel!

    Habe lange schon nichts mehr gelesen, das sich so eingebrannt hat 😉

    Daher wirklich danke! Werde diesen Artikel bestimmt noch oft lesen, da bin ich mir sicher.

    Liebe Grüße
    Doro

  8. Hallo Carina,

    auch von mir ein großes Lob! Wir wundern uns auch immer wieder, dass so viele einfach ihren Job hinschmeißen und sich dann damit auseinander zu setzen, wie sie mit ihrem Blog durchstarten können, den sie bestenfalls morgen erst ins Leben rufen …

    Ich bin mir sicher, dass nicht alle digitalen Nomaden gleich sind und auch jeder andere Visionen und Ziele hat. Ich selbst fühle mich da sogar manchmal ambivalent: Mal möchte ich gar nicht zum Stream gehören, mal fühle ich mich als Vollblut-Nomadin …

    Und dennoch: Ich habe meinen Job zwar gewissermaßen von jetzt auf gleich gekündigt, ABER ich arbeite seit Jahren in der Branche, habe mich zuvor seeeeehr lange damit auseinandergesetzt und mich nicht blauäugig in den Digital-Dschungel gestellt. Und eins war von Anfang an klar: Erst BUSINESS, dann REISEN. Und ob es mit oder ohne festen Wohnsitz, Vollzeit oder Teilzeit, mit oder ohne Blog, mit oder ohne Social Media und die obligatorischen Traumdestination-Posts wird – wer weiß.

    Ich finde es WIRKLICH GUT, dass du alle einmal kräftig wachgerüttelt und vor den Risiken und Nebenwirkungen des digitalen Nomadentums „gewarnt“ hast. Niemand sollte sich blenden lassen oder selbst blenden und sich wahnwitzigen Illusionen hingeben!

    Alles Liebe <3,

    Feli

    • Liebe Feli,
      Du hast genau das getan, was ich auch empfehlen würd.
      Und ja, ganz wichtiger Punkt: Du kennst die Branche!
      Das wird auch sehr gern unterschätzt.
      Sich als Digitale Nomadin selbständig zu machen, ohne einen Schimmer von Online-Marketing oder anderen Freelancer-Fähigkeiten zu haben, ist fast nicht zu knacken.
      Ich drück Dir weiter alle Daumen und bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht 🙂
      Liebe Grüße zurück,
      Carina

  9. Sylvia @ The Voyage Years

    Deine Aussage, dass ein Blog kein Business ist sondern ein Marketing-Tool finde ich gut. Als ich dies kürzlich in einer Facebook Gruppe für Digitale Nomaden ansprach, bekam ich gleich den Kommentar, dass ein Blog sehr wohl ein Business sein kann. Es wurden mir keine Beispiel genannt und ich habe auch nicht nachgefragt. Ich gehe einfach davon aus, dass es sich um Nischenseiten oder ähnliches handeln sollte. Vielleicht wurde ein Blog synonym mit einer Webseite verwendet. Who knows… Deine aufklärenden Worte finde ich aufjedenfall sehr gut. Oft erkennen Neulinge nicht, dass es mehr bedarf, als einen (Reise-)blog zu starten, um ortsunabhängig selbständig zu sein. Ich habe mich 2014 aus der Not heraus als Freelancer selbständig gemacht und bin auch da ohne echte Vision ordentlich auf de Nase gefallen. Selbständig bin ich zwar immer noch (und, ja, ich habe diesen Monat einen Reiseblog gestartet ;)), aber ich gehe nicht mehr so naiv daran. Das hat mir meine Erfahrung gelehrt. Diese Lernkurve gehört einfach dazu. Egal wieviele Informationen es zum Thema Digitales Nomadentum im Netz gibt, die meisten Menschen werden es früher oder später selbst sehen, was alles dazu gehört (u.a. all die Punkte, die Sebastian oben auch anspricht: Leidenschaft, Stärken, Weitsicht…) . Vor einem Jahr hätte ich wohl ernsthaft gehofft, dass ich in 1-2 Jahren von meinem Reiseblog leben kann. So naiv bin ich zum Glück nicht mehr. Mit meinem Blog habe ich aber die klare Vision ihn als das zu nutzen was er ist: Nämlich ein Marketing Tool. Die Unternehmerin in mir hat dann Zeit, Schritt für Schritt, mit jeder neuen Erfahrung, zu wachsen. Wie du schon sagtest, die meisten erfolgreichen Blogger machen das ganze schon seit vielen Jahren. Und das habe ich anfangs gerne übersehen… Das Stichwort „sinnstiftend“ von Sebastian hat mich nochmal daran erinnert, was ich mit meinem Leben langfristig anstellen möchte. Danke also auch nochmal dafür 🙂 Ganz liebe Grüße nach Bali

    • Vielen Dank, Sylvie, für Deine Worte und Deine eigenen Einblicke!
      Das unterstreicht es sehr schön!
      Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen mit Deinem neuen Projekt 🙂
      Liebe Grüße,
      Carina

  10. Jacko

    Hi Carina,

    kann ich genau so unterschreiben. Ich bin damals auch völlig naiv und blind in die Selbstständigkeit gelaufen. Gott sei dank habe ich es schnell genug gemerkt und das Ruder herumgerissen.
    Das Problem an Blogs und Laien ist, dass man (eben als Laie) das Business hinter einem Blog nicht versteht. Ich spreche auch immer wieder mit Menschen, die einen Blog starten und Dinge sagen wie "ich hoffe in drei Monaten läuft der Blog dann und wirft Geld ab." Ich z.B. habe 1,5 Jahre gebraucht um das zu verdienen, dass ich mir für die ersten 4 Monate vorgenommen hatte. Ich finde den Artikel echt wichtig und ich denke einigen deiner Leser bleibt dadurch vielleicht eine Enttäushung erspart, weil sie vorsichtiger werden.

    Liebe Grüße,
    Jacko

    • Hi Jacko,
      Du bist doch auch ein wunderbares Beispiel dafür, dass es mit Ausdauer, Hartnäckigkeit und einem eisernen Willen auch funktioniert 🙂
      Ich bin nur nicht immer sicher, ob die Menschen mit denen wir reden, auch tatsächlich von dieser Illusion befreit werden wollen. Viele klammern sich sehr an „aber dort hat es doch auch funktioniert“ fest und blicken selten hinter die Kulissen von ihren Erfolgsbeispielen.
      Ich war eine davon… 😉 Das gebe ich ganz offen zu. Aber genau wie bei Dir, habe ich das Ruder auch nochmal rumreißen können. Und vor allem, das dranbleiben. Die meisten geben dann genau nach den vier Monaten (oder auch sechs) in denen nichts passiert, schon wieder auf.
      Liebe Grüße,
      Carina

  11. Hallo liebe Carina,
    ich schließe mich einfach mal meinen Vorgängern an: ein super Artikel mit viel Wahrheit.

    Ich bin eigentlich sehr erstaunt, dass vielen zum Thema „Arbeiten und Reisen“ nur einzufallen scheint einen Reise Blog zu starten. Dabei gibt es doch noch so viele andere Möglichkeiten um ortsunabhängig zu arbeiten. Da es mittlerweile schon so viele Reise Blogs gibt, würde ich empfehlen auf jeden Fall auch mal über ein ganz anderes Arbeitsfeld nachzudenken. Z.B. Apps, Software und Webseiten zu entwickeln. Das ist nur ein Beispiel, weil es bei uns (meinem Partner und mir) funktioniert hat.

    Jeder hat doch individuelle Stärken und Talente. Es motiviert viel mehr sich in einem Bereich selbständig zu machen für den man sich wirklich interessiert, in dem man sich auskennt und in dem man vielleicht besser ist als andere.

    Wer einfach nur auf den Reise-Blog Zug aufspringen will und keine solide Business Idee hat warum dieser Blog besser sein soll als andere, der wird es wahrscheinlich nicht schaffen, dauerhaft davon zu leben.

    Liebe Grüße
    Stephanie

    • Hi Stephanie,
      ja, da geht es mir genauso.
      Aber ich vermute, dass ist einfach simple Vorbild-Funktion. Viele kennen sich online nicht aus und sehen gar nicht, wie viele Möglichkeiten es da draußen gibt. Deshalb orientieren sie sich an den großen Beispielen, wie erfolgreiche Reiseblogs.
      Apps, Software und Webseiten sind allerdings auch sehr spezifisch und brauchen Vorkenntnisse. Aber es gibt auch sehr viele Beispiele, bei denen das eben nicht so ist.
      Liebe Grüße,
      Carina

  12. Auf jeden Fall ein lesenswerter Artikel, den man sich zu Herzen nehmen sollte 🙂

  13. Mein Blog ist für mich eine Art Tagebuch, der Ort an dem ich meine Erinnerungen festhalte und die Plattform, mit der ich sie mit meiner Familie teilen kann. 🙂

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