Warum ich als Bloggerin nicht kostenlos arbeite

– und Du es auch nicht solltest!

Dieses Artikel-Goldstück ist vom 12. Mai 2020

Kurzer Hinweis: Meine Texte können Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links (*) zu Produkten enthalten, die ich empfehlen kann.

 

In meinem Postfach landeten zeitweise täglich etwa 15-20 E-Mails im Durchschnitt. Das waren über 100 E-Mails pro Woche. Also knapp 400 E-Mails im Monat.

Davon war etwa jede fünfte eine Anfrage zu einer Kooperation auf meinem Reiseblog Pink Compass oder für Um 180 Grad, durch die stetig wachsende Reichweite.

UND (MINDESTENS) JEDE ZWEITE GING DAVON AUS, DASS ICH FÜR LUFT UND LIEBE ARBEITE.

 

 

PSSST… DIESEN ARTIKEL KANNST DU DIR VON MIR JETZT SOGAR VORLESEN LASSEN:

 

 

Jedes Mal ärgerte ich mich auf’s Neue darüber, dass sich da jemand 2,5 Minuten Zeit seines Tages genommen hat, um eine E-Mail zu erstellen, die mit „Hallo, …“ beginnt (falls ihr nicht bei jedem einzelnen Artikel drüber stolpern solltet: Mein Name ist Carina), und viel zu oft nach Kooperationsmöglichkeiten fragt, die ich ganz offen und gut einsehbar ausgeschlossen habe.

Oder mir jemand ganz unverblümt das Gefühl geben will, ich müsste vor Dankbarkeit eigentlich gleich in Tränen ausbrechen, dass er oder sie mir die Gelegenheit gibt, für ihn oder sie zu arbeiten. Um-sonst.

 

Zugegeben, ich habe ziemlich lange gebraucht, um meinen eigenen Wert zu erkennen. Und zu erkennen, dass ich, auch wenn ich bei einem Job Erfahrung sammele oder neues Wissen erlange, meine Zeit oder Arbeitskraft deshalb nicht verschenken sollte.

Nicht nur deswegen habe ich es mir von der ersten Stunde an, in der ich anfing, mit Freelancern zu arbeiten, auf die Fahne geschrieben, das Wissen, zusätzliches Coaching und die Erfahrung, die ich jemandem in der Zusammenarbeit biete, als Bonus anzusehen und nicht als Austausch für eine faire Bezahlung.

Ich wünschte, Unternehmen würden das genauso sehen, aber bis es so weit kommt, bleibt uns nichts anderes übrig, als selbst dafür zu sorgen, gerecht kompensiert zu werden.

Falls Du also ein Neuling unter uns Bloggern bist? Lass Dich nicht für dumm verkaufen.

Falls Du ein alter Hase unter den Bloggern bist? Hör endlich auf, Dich für dumm zu verkaufen.

Falls Du für ein Unternehmen arbeitest und Blogger anschreibst? Solltest Du mit den folgenden Methoden arbeiten: nimm Dir die Freiheit, meine E-Mail-Adresse zu löschen.

In jedem anderen Fall: Um Dich zu amüsieren und um selbst ein wenig Luft abzulassen, habe ich mal die Anfragen zusammengefasst, bei denen sich meine Augen regelmäßig Richtung Decke bewegt haben oder ich einfach nur schreien wollte…

 

Warum ich leider, leider nicht für [setz hier ein Produkt ein, dessen Produktionskosten von 50 ct bis zu 20 € reichen] arbeite…

Hallo,

gerade bin ich auf Deinen wirklich tollen Blog gekommen und würde Dir gerne eine Kooperation anbieten, von der Du sicherlich profitieren kannst.

Gerne würde ich Dir ein Paar unserer super-tollen Ohrstöpsel kostenlos zur Verfügung stellen, mit denen Du im Flugzeug und im Hostel auf Reisen definitiv besser schlafen kannst.

Ich würde mich freuen, wenn Du mir ein Datum nennen kannst, wann Du sie in einen Artikel auf Deinem Blog einbauen kannst!

Viele Grüße,

Unternehmen-das-mindestens-5-Personen-wie-mich-locker-bezahlen-kann-aber-für-Dich-leider-kein-Budget-hat

 

 

Gleiches gilt übrigens auch für Produkte, die „für Deine Leser sicher supernützlich sein können!!“, wie Poster, Kaffee oder Notizbücher, bei denen

a) die Nützlichkeit wirklich enorm an den Haaren herbeigezogen wurde,

b) der Zusammenhang mit alleinreisenden Frauen ebenso (Kaffee? Wirklich??) und

c) immer noch eine wichtige Frage offenbleibt: Was, bitte, habe ich denn davon, meinen Leserinnen, bei denen ich jedes Mal dreimal überlege, ob diese oder jene Empfehlung wirklich sinnvoll für sie ist, euer Produkt unter die Nase zu halten?

Denn es mag für euch überraschend kommen, aber ich brauche keinen kostenlosen Kaff… Kram, um meinen Leserinnen hilfreiche Inhalte zu bieten.

Das habe ich in den kompletten sechs Jahren recht gut alleine hinbekommen.

Also. Sollte ein Unternehmen sich weder die Mühe machen, Deinen Namen zu recherchieren, mit Standard-Komplimenten zu Deinem „wirklich tollen und interessanten Blog“ ankommen und mit keiner Silbe nach den Konditionen für einen Produkt- oder Dienstleistungstest fragen, erteile ich Dir hiermit den Darf-Schein, diese E-Mail unbeantwortet in den Papierkorb wandern zu lassen.

ODER SCHICK IHNEN einfach EINEN LINK ZU DIESEM ARTIKEL.

Beachte auch dabei, dass Unternehmen nur etwa 20 % des Verkaufspreises an Kosten für die Herstellung haben und der Wert eines Produktes von 100 € dann schon mal leicht auf einen Wert schrumpfen kann, für den Du kaum einen Finger heben solltest, geschweige denn ihn kunstvoll über Deine Tastatur schwingen lassen solltest, um einen lobpreisenden Artikel hervorzuzaubern.

 

(Ja genau, die 500-800 Wörter schreiben sich nämlich nicht beim Anblick von super-tollen Ohrstöpseln von selbst. Nicht mal mit Gratis-Kaffee im Blut.)

Viel zu oft habe ich mir noch die Mühe gemacht, nett und freundlich zu antworten (ich bin eben doch viel zu gut erzogen und habe den Lieb-Kind-Modus nie vollständig abgelegt) und meine entsprechenden Preise genannt, die jeweils individuell an die Kooperationsbedingungen und immer meiner aktuellen Reichweite angepasst wurden.

DARAUS HABE ICH VOR ALLEM EINES GELERNT:

Viele Unternehmen sind ganz, ganz arm dran, haben im Grunde niemals Budget für Marketing (aber eine komplette Abteilung, die sich nur damit beschäftigt) und wissen eigentlich selbst nicht, wieso sie sich noch über Wasser halten können.

Der Fairness halber sei gesagt, dass es darunter auch 10 % richtig tolle Kontakte gibt, die meine Arbeit und Zeit zu schätzen wussten und mir mit Vertrauen in meine Fähigkeiten und gründlicher Recherche entgegenkamen.

LEIDER VERSAUEN BEISPIELE WIE DIE OBEN GENANNTEN, MIT 90 % DER MASSE, IHNEN DAS GUTE IMAGE.

 

Warum ich leider, leider nicht für [einen Tweet/eine Facebook-Erwähnung/eine Verlinkung auf unserem Blog, den kein Mensch liest] arbeite…

Hallo Carina Herrmann,

gerade bin ich auf Deinen wirklich tollen Blog gekommen und würde Dir gerne eine Kooperation anbieten, von der Du sicherlich profitieren kannst.

Wir würden uns riesig freuen, wenn Du für unseren Blog einen Gastartikel verfassen würdest. Das Thema darfst Du natürlich selbst bestimmen und auch die Wahl der Fotos, die wir dafür benötigen, bleibt völlig Dir überlassen.

Selbstverständlich würden wir auch Deinen Blog darin verlinken und Dich anschließend auch auf unserer Facebook-Seite erwähnen!

Was denkst Du, wann Du Zeit dafür finden würdest?

Viele Grüße,
die SEO-Managerin von Seite XY

 

 

Hier musste ich mich immer auf beide Hände setzen, um nicht – mit Tränen der Rührung in den Augen – zurückzutippen, wie dankbar ich bin, dass ich so viel kreative Freiheit zugestanden bekomme, um ihnen einen kostenlosen Artikel, für den ich, je nach Thema und inklusive der Fotoauswahl (deren Erstellung und Bearbeitung natürlich nicht mitgerechnet) etwa 1-3 Stunden meiner Zeit investiert habe, SCHENKEN zu dürfen.

WARTE, ICH MUSS KURZ AN MEINER DANKESREDE ARBEITEN…

Ach nein, sorry, mein Fehler, ich werde dafür ja erwähnt!! Dann nehme ich alles zurück.
Und sobald mein Vermieter, der Supermarkt nebenan und meine Krankenversicherung Tweets, Facebook-Erwähnungen und Links als Zahlungsmittel akzeptiert, bin ich die Erste, die mit Begeisterung bei euch auf der Matte steht.

VERSPROCHEN.

PS: Liebe SEO-Manager und Online-Marketing-Berater, vielleicht überlegt ihr mal, eure Signaturen zu ändern, denn auch wenn ihr es nicht für möglich haltet, jeder Blogger, der länger als ein Jahr dabei ist, weiß genau, dass es für solche Kooperations-Anfragen definitiv ein Budget gibt, das weit über 80 € hinausgeht…

Im Gegensatz zu euch recherchieren wir, mit wem wir es zu tun haben. Das ist nämlich nicht unser erster Rodeo.

Warum eine Veranstaltung, Konferenz, Pressereise oder ein Blog-Trip für mich kein „Urlaub“, sondern Arbeit ist…

Zu guter Letzt noch ein Aspekt, bei dem viele Reiseblogger als arrogant und undankbar abgestempelt werden. Die lieben Reiseangebote.

Wo hätte ich nicht schon überall sein können, wenn ich bereit gewesen wäre, für Unterkunft (exklusive Anreise, wohl gemerkt) und Aktivitäten zu arbeiten.

RICHTIG. ICH WÄHLE DAS WORT BEWUSST. ARBEITEN.

Für alle, die immer dachten, eine Pressereise oder ein Blog-Trip seien ein Geschenk des Himmels, lass uns kurz zusammenfassen, was das wirklich bedeutet:

 
  • Ich werde mit durchschnittlich 5-10 anderen Menschen auf eine organisierte Reise eingeladen. (Für mich als introvertierte Person schon mal nicht ideal, aber dafür können die Unternehmen oder Destinationen ja nichts.)
  • Dabei sind sämtliche Aspekte der Reise zumeist vorgeplant, festgelegt und durchstrukturiert, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen. Individualität ist meist (nicht immer) ausgeschlossen, Freizeit ebenso. = Arbeitszeit: 10-12 Stunden pro Tag
  • In dieser Zeit, während all der Programmpunkte, wird von mir erwartet, alles fotografisch zu dokumentieren und so viel und unterhaltsam wie möglich auf all meinen Social-Media-Kanälen zu dokumentieren. = Reichweiten-Erzeugung
  • An- und Abreise waren vor allem bei internationalen Reisen oft nicht inbegriffen. = Zusätzliche Kosten für mich (ich sollte also dafür zahlen, dass ich für sie arbeiten darf.)
  • Anschließend werden 1-3 Artikel erwartet, je nach Reisedauer. Inklusive mehrfacher Erwähnung aller Partner, Verlinkung, bearbeiteter Fotos, der Verteilung der Artikel auf all meinen Social-Media-Kanälen und mit (selbstredend) positiver Darstellung der Reise. = Arbeitszeit mindestens 3-9 Stunden (nach der Reise)

Nun wird uns als Reisebloggern gern vorgeworfen, wir seien undankbare Bälger, weil wir uns auch noch beschweren, nach Griechenland, auf wunderschöne Inseln oder in traumhafte Wildnis entführt zu werden.

UND VIELLEICHT IST EIN KLITZEKLEINER KERN DAVON WAHR – NÄMLICH DER, DASS WIR TRAUMZIELE SEHEN DÜRFEN, DIE SONST EINE STANGE GELD KOSTEN WÜRDEN.

Tatsache ist allerdings, unter diesen Bedingungen zahle ich doch lieber selbst für meine Unterkunft, Restaurant-Besuche und Aktivitäten und besuche diese Ziele in zu 100% meiner eigenen Freizeit, Zeiteinteilung, Individualität und vor allem alleine oder eben in der Gesellschaft, die ich selbst ausgewählt habe.

Was auch genau der Grund ist, warum ich letzten sechs Jahre an keinen Gruppen-Pressereisen oder Blog-Trips teilgenommen habe, auf denen ein entsprechendes Honorar nicht absolute Grundsatzbedingung war.

Und zusätzlich, entgegen der Vorstellung mancher Unternehmen (und leider auch Leserinnen), bedeutet das nicht automatisch folgende Lobeshymnen auf dem Blog. Das Honorar bezahlt meine Arbeit, nicht meine Meinung. (Dafür wurde schließlich Schokolade als Bestechung erfunden.)

DU FRAGST DICH, WARUM DU NIE NEGATIVE BERICHTE ÜBER REISEN, PRODUKTE ODER DIENSTLEISTUNGEN auf Pink Compass gelesen hast?

Weil ich so fair bin und meinen Kooperationspartnern die Wahl lasse: eine ehrliche Berichterstattung oder die Nicht-Veröffentlichung. Du kannst Dir also denken, wofür sie sich entscheiden.

Das Gleiche hinsichtlich Honorar gilt übrigens auch verschärft für Vorträge oder Diskussionsrunden, zu denen man Dich einlädt.

Auch wenn ich selbst erst nach vier Jahren als Bloggerin den Absprung geschafft habe, mich kostenlos für ebendiese zur Verfügung zu stellen (es ist völlig in Ordnung, die ersten 1-2 Veranstaltungen ohne Honorar anzunehmen, um Dir Referenzen aufzubauen), sind gerade An- und Abreise eigentlich Pflichtkür und für die meisten größeren Veranstalter sowieso Zahlungen aus der Portokasse.

Vergiss nicht, dass Du Dir dafür nicht nur die Zeit im Kalender freihältst, zu dieser Zeit also nicht anderweitig arbeiten kannst (was übersetzt bedeutet, Du gibst Deine Freizeit dafür her), sondern selbstverständlich auch die Zeit investierst, Dich auf Deinen Vortrag oder das entsprechende Thema vorzubereiten.

LASS DICH ALSO AUCH NICHT VON SÄTZEN WIE „WIR SIND NUR EIN KLEINES START-UP“ ODER „DAS IST UNSERE ERSTE VERANSTALTUNG“ UNTERBUTTERN.

Sofern sie Eintritt von den Menschen verlangen, vor denen Du sprechen sollst, werden sie auch genug Einnahmen erzeugen, um Dir ein entsprechendes Honorar zahlen zu können.

Und entgegenkommen kannst Du ihnen dabei immer noch.

Du solltest Dich lieber mal fragen, was es über sie – und ihre Veranstaltung – aussagt, wenn sie jeden nehmen, der kostenlos zu haben ist, aber ihnen Deine Qualität und Expertenstatus wortwörtlich nichts wert sind.

 

AUCH WENN ALL DAS NUN VOR ALLEM AUCH VIEL FRUST WAR, LASS UNS ETWAS ENTSCHEIDENDES NICHT VERGESSEN:

Ich liebe meinen Job. Ich fand es toll, konstruktive Kooperationen auszuknobeln, von denen beide Seiten klar profitiert haben, und mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die mich und das, was ich an Arbeit liefere, zu schätzen wussten. Meist habe auch ich mich dabei noch unter Wert verkauft.

Aber das finde ich oft gar nicht so schlimm. Solange man mir nicht die Hand abreißt, wenn ich den kleinen Finger hinstrecke. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung sind also ein absolutes Muss und können Dich im besten Fall zu einer langfristigen Kooperation führen.

TATSACHE IST UND BLEIBT ALLERDINGS: DEIN ONLINE-BUSINESS IST DEINE ARBEIT. UND EIN BLOG NICHT ZWANGSLÄUFIG EIN HOBBY.

 

Und alle Dienstleistungen, die Du anbietest, sind ebenfalls kein Geschenk, kein Hobby, keine Gefälligkeit und keine Gutmütigkeit. Und solange die Person, die Dir diese E-Mail geschickt hat, nicht bereit ist, für Tweets, einen Link oder ein paar Ohrstöpsel zu arbeiten? Solltest Du es auch nicht!

Kleiner Hinweis: So sehr dieser Beitrag auch vor Ironie und Sarkasmus trieft, sind sämtliche beschriebenen Fälle und Beispiele so, oder in noch absurderer Form, tatsächlich vorgekommen.

Was war die absurdeste Koop-Anfrage, die Du je erhalten hast?

 

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69 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
  1. Liebe Carina,

    vielen Dank für einen wieder einmal grandiosen Artikel 🙂

    Du schreibst mir aus dem Herzen. Ich erlebe es in meinem Business noch im Kleinen und schmunzel meist darüber.

    Ich antworte einfach nicht immer, weil auch dafür meine Zeit zu kostbar ist. Da gehe ich lieber ein Eis essen, oder lümmel auf dem Sofa, im Park oder sonst irgendwo.

    Das gleiche gilt im Übrigen auch für YouTube Kanäle. Meine Tochter ist mittlerweile recht erfolgreich und bekommt täglich mehrere solcher unverschämten und sinnlosen Anfragen. Die geilsten kommen immer aus dem Ausland und am lustigsten sind die, für die man offensichtlich den Google Translator bemüht hat. Großes Kino, wenn es nicht so traurig wäre.

    In Zukunft werde ich deinen Artikel weiterleiten, daran werde ich dann sogar Freude haben.

    Ganz liebe Grüße, Michaela

    • Michel

      Super Kommentar: "Ich antworte einfach nicht immer, weil auch dafür meine Zeit zu kostbar ist. Da gehe ich lieber ein Eis essen, oder lümmel auf dem Sofa, im Park oder sonst irgendwo."

      Das ist die wahrscheinlich beste Strategie. Man antwortet gar nicht. 😉

      • Danke Michel, ich entscheide ja selbst ob ich mich darüber aufregen will oder nicht 🙂

  2. Hallo Carina,

    es ist schön, von einer erfahrenen Bloggerin so einen ehrlichen Artikel zu lesen! Ich blogge selbst seit sechs Monaten und hatte in den letzten zwei Monaten die ersten Kooperationsanfragen.

    Zum Teil war ich zu euphorisch und habe einen Artikel tatsächlich an ein Unternehmen verschenkt. Ein Anfängerfehler. Dafür konnte ich bei anderen Blogs schöne Artikel schreiben und im Gegenzug wurde auch über mich und meinen Blog in einem Artikel berichtet.

    Ein Geben und Nehmen, das zwar am Anfang sehr schön, aber dauerhaft leider unbefriedigend ist. Denn weder die Grundkosten eines Blogs, die Zeit, noch die Lebenskosten lassen sich mit Nächstenliebe und Likes bezahlen.

    Ich gebe es zu, ich würde mich riesig freuen, ein Interview mit dir auf meinem Blog zu veröffentlichen. Allerdings habe ich eine Kooperationsanfrage bis dato nicht gestellt, weil ich
    a) weder Geld dafür habe,
    b) keine mega Reichweite habe und
    c) ich die Befürchtung hatte, dass ich an einem übermäßigen Schokoladenkonsum deinerseits schuld sein könnte. Und DAS will ich nicht verantworten.

    In diesem Sinne drücke ich dir für die Zukunft die Daumen, dass du positive Anfragen bekommst – und ich freue mich darüber, deinen Artikel bei unverschämten Anfragen weiterzuleiten.

    Isabelle

    • Isabelle, damit hast Du mich doch schon sofort an der Angel 😀
      Kooperationen sind für kommerzielle Unternehmen gedacht und damit Werbung für sie, mit der sie im Endeffekt Geld verdienen, Interviews und Austausch zwischen Bloggern ist für mich gegenseitige Unterstützung.
      Und für kreative Interviews (bitte frag mich nicht nach meinem 5-Jahres-Plan… 😀 ) bin ich immer offen!
      Schreib mir doch mal an Carina@um180grad.de
      Liebe Grüße,
      Carina

    • P.S. Weil mir das gerade auf Deiner Startseite ins Auge gesprungen ist… kennst Du diesen Artikel schon? 😉 https://www.um180grad.de/sei-klar-und-deutlich/

      • Oh, ich verstehe, was du meinst… Danke für deinen Hinweis 😉

  3. Genau das habe ich jetzt gerade gebraucht. Bloggen tue ich zur Zeit (noch) nur zum Spass, aber hauptsächlich arbeite ich als freie Journalistin. Glücklicherweise wohne ich in der Schweiz und die meisten Tageszeitungen etc. bezahlen anständig. Doch manchmal, wenn gerade wenige Aufträge in Aussicht sind, schaue ich mich auf Online Freelance Jobbörsen um. Und jedes Mal bin ich schockiert über die Anfragen und „Angebote“ mit den lächerlichsten Wortpreisen und furchtbaren Erwartungen und Konditionen.
    Ich denke, das Problem ist oft, dass die Verantwortlichen keine Ahnung haben, wie viel Aufwand hinter einem anständigen Text/Blog Post/Foto etc. steckt…

  4. Ildiko

    Wow, was für ein herrlicher Artikel. Ich bin (leider) immer noch nicht soweit mit meinem Business, dass mir so etwas passieren würde, aber ich sehe es immer wieder bei anderen, bei Kollegen. Und auch mir kommt jedes Mal die Galle hoch, wenn ich das lese.

    Es ist ja so ähnlich, wenn Restaurants Anzeigen schalten und Bands suchen, die kostenlos bei ihnen spielen möchten (immerhin dürfen diese ja dankbar sein, dass sie gehört werden….). Es ist immer wieder ein Witz, und als Blogger wirst du immer noch als eine Art Künstler gesehen.

    Es ist einfach immer noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen, dass diese romantischen Bilder vom "mit Laptop am Strand sitzen und arbeiten" zwar sehr schön aussehen, aber eben nicht realistisch sind (wer hat schon Bock auf Sand auf seiner Tastatur und kann man auf dem Bildschirm überhaupt etwas erkennen, wenn die Sonne darauf scheint? 😀 ).

    Ich finde es absolut richtig und gut, dass du es klar machst, dass eine vernünftige Bezahlung überhaupt erst mal das A&O einer Kooperation ist. Ich werde diesen Artikel direkt mal speichern und auch immer wieder posten, wenn ich woanders von solchen Fällen lese. 😉

    Ich wünsche dir noch ganz viele erfolgreiche, inspirierende und erfreuliche Kooperationen.

    • Michel

      Ildikó, du bringst es auf den Punkt. Es ist frech. Es ist wirklich eine Frechheit. Gute Leistung soll auch bezahlt werden.

      Vor einigen Monaten habe ich einen ähnlichen Artikel eines bekannten Bloggers gelesen, der von der Huffington Post eingeladen wurde, um Blogartikel dort zu veröffentlichen. Natürlich kostenlos.

      Er antwortet auch so in etwa, dass er das gerne tut, wenn sein Strom- und Gasanbieter oder sein Vermieter sich mit Likes, Shares und Tweets bezahlen lässt. 😉

  5. Haha ,

    super Artikel Carina 🙂 Die „beste“ Anfrage, die ich bisher erhalten habe (ich zitiere einen Ausschnitt):

    „In einem redaktionellen Beitrag auf Ihrer Seite könnten auch Ihrer Leser über die verschiedenen Angebote und die Notwendigkeit einer Lebensversicherung informiert werden.“

    😀 Ja genau, ich steh auch so auf und für „Sicherheit“.

    Alles Liebe
    Suzanne

  6. Gisela

    Hi,

    Ich habe lang gebraucht, konsequent für TV Auftritte Geld zu nehmen. Neulich habe ich dann, weil ich schon länger keine Anfragen hatte, eine Ausnahme gemacht. Es war ein Riesen Fehler. Jenseits des Fehlers bin ich eher konsequent. Die wollen mich und mein Wissen und das auch immer unglaublich kurzfristig. Warum sollte das kostenlos sein?

    Leider gibt es zahlreiche Menschen, die alles tun würden, um ins Fernsehen zu kommen. Da ich mittlerweile weiß, wie lange es braucht, bis ich wieder konzentrationsfähig bin (das Adrenalin muss sich erstmal wieder abbauen), lasse ich denen gerne den Vortritt.

    Danke für Deinen tollen Post, er hat mich in meiner Haltung nochmal bestärkt.

    Tschüss Gisela

  7. Liebe Carina,

    ich nehme das als „Versuch ist nicht strafbar“ und sage mit einem Einzeiler „nein Danke“. Irgendwie scheinen die ja damit Erfolg zu haben, sonst würden die doch so was nicht machen. Selbst „sich darüber aufregen“ ist zu viel Aufmerksamkeit. Vorbei schwimmen lassen.

    Wie wohltuend, dass Du hier noch mal aufrüttelst und bewusst machst, dass es Arbeit ist. Ja, das ist in den Köpfen noch nicht angekommen. Auch mein youTube-Kanal läuft unter Hobby bei den meisten Leuten. Oft die erstaunte Frage, wieso machst du das?

    Ist halt immer noch was neues – dabei unterscheiden sich die Jobs doch gar nicht so sehr von den 9 to 5jobs in Firmen: „am Computer sitzen“ Besprechungen (mit mir), Strategieplanung, Konzept, Umsetzung – nur bin ich freier und werde unregelmäßiger bezahlt nach einer mehr oder weniger langen Startphase, wo erst einmal investiert wird wie bei jeder Firmengründung. Ja und wie bei jeder Firmengründung heisst das am Anfang 10 Std. am Tag 7 Tage die Woche……. auch das ist ein vertrautes Muster im „normalen“ Business.

    Dir einen kunterbunten Tag in Guatemala.
    herzlichst
    Greta

  8. Gabriela

    DANKE für die klaren Worte Carina.
    Je mehr Menschen aufwachen und bemerken, dass sie es mit unverschämten Methoden zu tun haben und gleichzeitig beginnen, ihren WERT selbst anzuerkennen, desto eher kann sich in diesem Wirtschaftssystem etwas ändern.
    Respekt und Anerkennung für Leistung & Lebenszeit darf und muss jeder Mensch einfordern.
    Dieser Blog-Beitrag ist also GOLDES WERT! 🙂
    herzlichst
    Gabriela

  9. Toller Artikel, liebe Carina.

    Ich selbst blogge seit Oktober 2015 über natürliche Verhütung und habe direkt am Anfang wohl meine absurdeste Koop-Anfrage erhalten: für die Pille danach! Haha. Da war ich erst mal sprachlos, habe aber ähnlich wie Du eine sehr höfliche „Danke, aber nein danke“-E-Mail zurück geschrieben.

    Was mich übrigens auch nervt: Leserinnen, die mich auch nur namenlos mit „Hallo“ anschreiben bzw. die Anrede ganz weglassen.

    Sonnige Grüße aus Wien
    Maggie

    • hahaha, das ist fast schon genial-dreist ;). Da hat wohl einer nur nach Keywords gesucht und sich nichtmal die Mühe gemacht zu recherchieren, was eigentlich Dein Thema ist. Klassischer Fail eben.

  10. Hallo Carina,
    super Artikel – ein echter Klartext 🙂

    Mit dem Artikel hast Du sehr deutlich gemacht,
    wie wichtig es ist – seinen eigenen WERT zu kennen !
    Und das wiederum lässt sich auf unser ganzes Leben runter brechen,
    denn solche unverschämten Anfragen, kommen ja auch auf anderen Wegen in unser Leben.
    Es lohnt sich also immer wieder mit seinem „Selbstwert“ auseinander zu setzen und es selbst zu steigern, um solchen Anfragen ganz selbstsicher zu begegnen :-).

    Einen wunderschönen Tag & alles Liebe.

    Sonnige Grüsse
    Alexandra

  11. Liebe Carina,

    abgesehen davon, dass der gesamte Artikel grandios ist, gefällt mir vor allem dieser eine Satz:

    „Tatsache ist und bleibt allerdings, Dein Online-Business ist Deine Arbeit. Und ein Blog nicht zwangsläufig ein Hobby.“

    Ich betreibe meinen Blog neben meinem Hauptjob. Ich liebäugle damit, dass es irgendwann mal mein einziger Erwerbszweig wird, ich war auch schonmal im Textbereich selbständig, weiß also ungefähr, was auf mich zukommen kann.

    Dieser Satz von Dir freut mich insofern, dass er nicht wertend ist, wer ein richtiger Blogger ist. Wenn ich meinen Blog professionell und mit vollem Herzblut betreibe, dann bin ich ein Blogger. Und auch wer sich nicht komplett von seinem Blog ernährt, sollte nicht „für lau“ arbeiten, denn sonst schadet er/sie seinen Blogger-Kolleginnen, indem er die Preise versaut und denen das Leben schwer macht, die von Dumping-Honoraren eben keine Miete zahlen können.

    Danke für diesen Mehrwert, ich glaub‘ ich muss mal ganz oldskool damit umgehen und mir diesen Artikel ausdrucken und aufhängen 🙂

  12. Feli

    Hallo Carina,

    haha, du schreibst so schön ironisch über dieses Thema – einfach herrlich! 🙂 Bis jetzt hab ich noch nicht so eine große Reichweite und würde mich aktuell sehr über Anfragen freuen, aber ich weiß auch gaaaanz genaaauuuu, dass ich denen nicht einfach ins Boot hüpfen würde, wenn sie nicht einen entsprechenden Gegenwert dafür bieten ODER es mir und meinen Lesern bzw. Kunden einen Mehrwert bietet. Ich kenne meinen Wert und weiß, was ich "verlangen" kann – ich arbeite selbst schon eine gute Weile in der Branche und kenne die Preise ebenso wie du. :p

    Ich muss gestehen, dass ich früher als blutiger Job-Einsteiger auch so doofe Kooperationsanfragen raushauen "musste" – weil's die Chefs sich gewünscht haben, wir's nicht besser wussten etc.pp. Heute würde ich so etwas nicht mehr im Traum rausschicken bzw. nur mit einem entsprechenden Gegenwert. Man lernt und wächst ja mit der Zeit. Und außerdem hab ich ja nun auch keine Chefs mehr, die sowas von mir verlangen könnten. Haha, 100.000 Fliegen mit einer Klappe geschlagen! 😀 😀 😀

    Liebe Grüße,
    Feli

    P.S.: Ich find's super, dass du – wie oben in deiner Antwort geschrieben – kostenlose Interviews führst! 🙂 Das ist doch ein klares Statement! …. Gaaaanz evtl. würde ich für meinen Blog 'Follow Your Dreams' (1001 Traum-Geschichten) auch irgendwann mal auf dich zurückkommen, wenn du Lust und Zeit hast?!?!?!?! *blink**hüpf**zappel*)

  13. Liebe Carina,
    ein schöner, aber auch etwas trauriger Artikel. Schade, dass selbst größere Unternehmen teils noch so ein Werteverständnis haben. Aber das ist vielleicht auch unser größter Vorteil als Einzelunternehmer=Echte Menschen.

    Meine absurdeste Kooperationsanfrage war von einem bekannten Homepage-Baukasten, den ich für meine Leser testen sollte – absolut unpassend für meinen WordPress-Blog und der Beweis, dass sie sich nichtmal grob auf meiner Seite umgeschaut haben. 🙂

  14. Liebe Carina,
    dieser Artikel ist der klare Beweiß: Du hast es geschafft :-)!
    Herzlichen Glückwunsch dazu!
    Sich gegen die Anfragen abzugrenzen ist am Anfang sicher schwer,
    doch einfach absolut notwendig, sonst kommst Du Deinem eigentlichen Business nicht mehr nach!

    Bleib Dir treu!
    Alles Liebe
    Daniel und Jens

  15. Liebe Carina,
    Danke für deinen Artikel und für die „seelisch-moralische“ Unterstützung, die du damit vor allem solchen understatement-anfälligen Blog-Neulingen wie mir gegeben hast!
    Darüber hab ich mich vor einigen Jahren besonders geärgert: Vereinbart war ein Artikel mit Fotos für eine Zeitschrift. Als alles fertig geschrieben und eingereicht war, bekam ich die Anwort, dass sich Thema, Text und Bilder doch viel besser für die Blog-Seiten des Magazins eignen würden – wo ich selbstverständlicherweise gerne und UMSONST und natürlich zu meinem sicherlich vielfachen Nutzen alles einstellen könnte. Vielen Dank auch!
    Grüße von der Insel,
    Christine

  16. Julia

    Liebe Carina, vielen Dank dass du deine Erfahrungen in dem Artikel mit uns teilst. Da ich gerade am Planen meines eigenen Blogs bin, sind solche Einblicke goldwert. Ich kenne das Problem mit der Wertschätzung, das ist ein Thema in dem ich noch sehr viel lernen muss. Vor allem fällt es mir schwer meine eigene Zeit in Geldwert einzuschätzen und diesen dann auch einzuforden, ohne mich kapitalistisch und egoistisch zu fühlen. Irgendwie kommt dann immer eine Stimme in meinem Kopf daher, die meint, dass etwas, das mir Spaß macht ja nichts kosten darf. Ich schätze es geht also bei dieser Thematik auch um ganz grundlegende Ansichten, die es zu entlarven und zu ändern gilt.
    Außerdem auch ein ganz großes Dankeschön für deine Strategiepläne, hab sie mir gerade geholt und freu mich schon unglaublich aufs Lesen und planen 🙂 So toll dass du die frei zur Verfügung stellst!
    Alles Liebe aus Wien
    Julia

  17. Liebe Carina,

    am schlimmsten finde ich immer, wenn ein Unternehmen auf gar keinen Fall den Beitrag als Werbung gekennzeichnet haben will und dann nicht bezahlt, weil ich immer alle Kooperationen als Werbung kennzeichne. Das wird natürlich erst hinterher geschrieben. Dann wird der Artikel natürlich umgehend gelöscht. Mittlerweile bin ich auch auf Vorkasse übergegangen. Zum Glück lernt man in der Regel aus seinen Fehlern.

    Die ersten Kooperationen habe ich noch unentgeltlich geschrieben, aber jetzt nenne ich bei der Antwort immer meine Bedingungen und den Preis. Leider passen die meisten Anfragen dennoch nicht zu meiner Seite.

    LG Myriam

  18. Hallo Carina,
    ich hatte neulich meine erste Anfrage für einen Vortrag 🙂
    Es handelt sich um einen kleinen Veranstalter, der Eintritt nimmt und ca 30 Zuschauer hat. Mehrere Redner sprechen an dem Abend zu unterschiedlichen Themen. Ob ich da meine Zielgruppe erreiche, ist also VÖLLIG ungewiss 😀

    Ein Honorar gibt es nicht für die Redner. Erst hatte ich überlegt, das als Chance/Referenz zu sehen, aber nachdem ich mir ausgerechnet habe, dass ich ca 150 € draufzahlen muss für Anreise und Übernachtung (im günstigsten Fall!), hab ich abgesagt 🙂

    Liebe Grüße aus Bali,
    Linda

  19. Silke

    Liebe Carina,

    grandios – vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel und das Teilen Deiner Erfahrungen! Zwischen all dem Sarkasmus kommt die Ernsthaftigkeit des Themas gut raus 😉
    Der "Lieb-Kind-Modus", wie Du es nennst, macht es mir manchmal schwer, auf absurde Anfragen einfach nicht zu antworten. Aber dann fühlt es sich doch richtig an 🙂

    Weiter so und alles Gute, Silke

  20. Yeahhh! Du hast so recht!
    Wenn ich solche unverschämten Anfragen bekommen habe, habe ich doch tatsächlich lange darüber nachgedacht ob ich antworte und somit meine kostbare Zeit verschwendet! Ab heute ist damit Schluss, ich speichere mir den Link zu deinem Artikel in meinem Mail Programm!
    Gerne würde ich dann die dummen Gesichter, der ach so tollen Marketing/Firmen Menschen sehen ?
    Liebe Grüße
    Josephine

  21. Bin über facebook hier gelandet – das wa da oben geschrieben steht, kenne ich auch nur zu gut. Hier wollen irgendwelche „SEOs“ doch nur billig oder kostenlos an Links kommen, mehr ist das ganze meistens nicht. Bei mir werden solche Mails übrigens kommentarlos gelöscht und gut ist.

  22. Meine Meinung dazu kennst du ja, meine Liebe – ich schicke inzwischen gern auch gerne einfach das „If you pay peanuts, you get monkeys“ – Meme zurück.

    Auch immer wieder ein Kracher: https://editionf.com/PR-Wie-sich-Journalisten-in-euch-verlieben-und-ihr-in-die-Medien-kommt

    Die beste Anfrage kam neulich von einem Theater-Ensemble, das wollte, dass ich für Sie werbe – allerdings ohne Gästelistenplatz-Verlosung für meine Leser, weil das ja „zuviel Aufwand“ wäre – stattdessen haben sie sich gnädigerweise den Aufwand gemacht, mir drei Facebookposts inklusive Uhrzeiten, zu denen die bitte rausgehen sollen, vorformuliert. Dankesehrlieb aber…nein. Nein, wirklich nicht.

  23. Löblich, dass Du denen immer noch eine Antwort schreibst… dass habe ich mir schon abgewöhnt. Es ist der Mühe nicht Wert! 😀

  24. Das lächerlichste, was ich bisher erhalten habe war, eine komplette Random Pressemitteilung, die absolut 0 Bezug zu meinem Blog hatte.

    Habe dann eine Dankesantwort für die Aufmerksamkeit geschrieben, und wenn sie Themenbezogene bezahlte Kooperationen anbieten können, sie sich gerne wieder bei mir melden dürfen 😉

    Zurückgemeldet hat sich seitdem natürlich keiner.

  25. Sarah

    Vielen lieben Dank Carina!
    Du hast mich als angehende Freelancerin und Bloggerin hiermit bestimmt vor ein paar dummen Fehlern bewahrt.
    Falls ich solche Mails mal irgendwann bekommen sollte, werde ich sie sofort löschen. Und am besten etwas Luftpolsterfolie griffbereit haben für die Psyche…
    Lg Sarah

  26. Veronika

    Hallo,
    ich bin keine Bloggerin und habe kein Online-Business, kämpfe aber auch als Freiberuflerin oft dafür, meine Arbeit nicht unter Wert zu verkaufen. Du sprichst etwas sehr Wichtiges an. Zum Glück gibt es Kunden, die von sich aus sagen: Gute Arbeit muss auch entsprechend entlohnt werden.
    Ich beziehe deinen Newsletter und wollte auch mal kurz loswerden, dass ich deine E-Books mag, mich aber aus professioneller Sicht noch viele Rechtschreibfehler stören 😉 (ich bin Lektorin und daher pedantisch ;-).

    Viele Grüße & einen tollen Sommer dir
    Veronika

    • Hi Veronika,
      ich habe den Artikel zwar aus der Perspektive Bloggerin/Online-Unternehmerin geschrieben, aber er lässt sich auf so viele Bereiche umlegen. Und definitiv auf jede Art der Dienstleistungen.
      Ich kann Dich da also absolut verstehen.
      Was den Punkt der Rechtschreibfehler angeht: Das ist absolut berechtigt! Ich versuche mich da stetig zu verbessern und in sämtlichen Produkten die ich verkaufe (wenn Du darin noch Fehler findest, gib mir gern Bescheid!) und nun sogar den kostenlosen Freebies ein gründliches Lektorat einzubinden zu lassen. Aber ab einem gewissen Punkt (und leider gerade bei den kostenlosen Angeboten wie Artikel und Newsletter) gilt für mich die 80/20-Regel: Solange ich guten Mehrwert bieten kann, muss das erstmal reichen. Da sind mir 80% Qualität genug, anstatt mich endlos an den 100% aufzuhängen.
      Ich hoffe also, Du verzeihst mir das und drückst im Newsletter zukünftig einfach ein Auge zu für mich 😉
      Liebe Grüße,
      Carina

  27. Liebe Carina, sehr erfrischend geschrieben, ich musste soooo schmunzeln 😉 bin noch keine Bloggerin, aber das was Du schreibst lässt sich für Musiker zum Beispiel 1 zu 1 übertragen, damit haben ich und meine KollegInnen uns jahrelang rumgeschlagen und sie tun es immer noch… Reisekosten? In den seltensten Fällen… Unterkunft? Oft auch Fehlanzeige… Werbung? „Ihr bringt doch Eure Fangemeinde mit und klebt wie die wilden Poster und verteilt Flyer, oder?“ und auch hier gibt es die Engel unter den Veranstaltern, die einem alles geben, was man braucht, und das fühlt sich dann an wie ein Sechser im Lotto, wo es doch eigentlich Standard sein sollte… jeder will Musik konsumieren, aber die Musiker machen das ja alles aus Spaß, ist doch ein schönes Hobby, oder? Und man darf ja dankbar sein, dass man seine Nase zeigen kann auf Bühne xyz… 😀 ich finde es gut, wenn Freiberufler anfangen Grenzen zu setzen, denn die Menschen wollen die kreative Arbeit der Freiberufler… danke für Deinen Artikel, Du machst Mut und stärkst das Selbstbewusstsein der BloggerInnen und auch anderer FreiberuflerInnen…

    • Hi Miriam,
      das freut mich!
      Und jaa… das gilt für alle Künstler! Ein guter Freund von mir war auch lange Zeit in einer Musikergruppe. Was er da oft erzählt hat, klang ganz genauso.
      Ganz liebe Grüße,
      Carina

  28. Liebe Carina!
    Vielen Dank für diesen herrlich geschriebenen Artikel des ständig wiederkehrenden, oft so leidlichen Themas! Ich habe ihn gleich auf meiner Kooperationsseite verlinkt, damit sich interessierte Unternehmen ein realistisches Bild machen können…
    Feine Grüße,
    Rike

    • Hi Rike,
      na, das nenn ich mal konsequent umgesetzt 😀 Und eine gute Idee – sollte ich vielleicht auch tun. Aber da sie die Seite in den meisten Fällen sowieso nicht lesen, weiß ich nicht, wie viel das bringt. Das trifft dann am Ende vielleicht sogar die Falschen, die sich wirklich informieren und dann abgeschreckt fühlen.
      Liebe Grüße,
      Carina

      • Tatsache! Das wirkte wohl abschreckend. Kaum eine Anfrage seitdem. :-/ Jetzt hab ich mich doch gegen den Link entschieden und schaue mal, was sich tut… Liebe Grüße!

        • Ich habe mir stattdessen angewöhnt, auf Anfragen wie die im Artikel beschriebenen mit einem netten Satz zu antworten und dann auf diesen Artikel zu verweisen. Das bringt mir ein wenig Frustabbau und manchmal tatsächlich ein „hm, darüber werde ich mal nachdenken.“
          Ich bezweifle zwar, dass das viel ändert (denn ich vermute stark, die meisten Unternehmen wissen ganz genau, was sie da tun) aber mir tut es gut 😀
          Liebe Grüße,
          Carina

  29. Also mein Favorit an Kooperationsanfragen war (Gedächtnisprotokoll):

    Anbieter: Du bestellst bei uns eine Elektrogerät.
    Ich: Okey und in welchen Betrag hat der Gutschein.
    Anbieter: es gibt keinen Gutschein, dafür kannst du es ja dann zurück schicken.
    Ich: Und ich übernehme auch die Rückerstattungskosten wie auf Ihrer Webseite
    Anbieter: Ja, sie haben ja auch einen echten Mehrwert.

    *piep, piep, piep*

  30. Herzlichen Dank für diesen Post. Als (Food-)Bloggerin UND PR-Frau sitze ich quasi auf beiden Seiten der Email. Und auf beiden Seiten kann ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln. Gegenseitiger Respekt (Deine/meine Arbeit ist etwas wert) ist doch das A und O in der Zusammenarbeit – egal in welcher Branche. Ich frage als Blogger bei den meisten Anfragen immer, ob ihr Friseur ihnen auch die Haare umsonst schneidet oder die Werkstatt umsonst das Auto repariert…
    Meine absurdeste Anfrage: Ein komplett neu entwickeltes Rezept, Zubereitung, Fotografie, Veröffentlichung, Sharing für den Gegenwert eines gesponsorten Päckchens Zucker. Super Deal, oder?

    • Liebe Julia,
      ich hoffe, da hast Du sofort zugeschlagen? 😉
      Falls nicht, leite sie an mich weiter. Zucker kann man nie genug haben…
      Viele Grüße aus Mexiko,
      Carina

  31. Liebe Carina,

    zu meinen Lieblingskooperationsanfragen gehört „mach mit, schick uns ein Rezept ein (ich habe einen Kochblog) und eigene Fotos von Deinem Rezept. Dein Vorteil? Du wirst verlinkt und hast außerdem eine Gewinnchance auf ein Fahrrad im Wert von xy.“
    Aha. Da bin ich aber froh, dass ich kostenlosen content liefern darf und evtl., also mit ganz viel Glück vielleicht, also wenn es wirklich gut läuft für mich und die Glücksfee nett ist zu mir, ja dann..dann könnte ich evtl. ein Fahrrad gewinnen. Wow.
    Auch schön:
    Hallo, wir haben ein tolles Produkt xy auf den Markt gebracht – hier die Pressemitteilung im Anhang. Wann berichtest Du darüber? Schick uns gerne einen Link.

    Ich ärgere mich schon gar nicht mehr. Ich finde das recht amüsant und antworte immer brav mit einem Gegenangebot. Auch da kommen zuweilen tolle Antworten drauf. Mein Liebling: „ich will Dich auf gar keinen Fall kränken, aber das bist Du nicht wert. Wir haben da so unsere Möglichkeiten das zu messen.“ Muahahahah.

    Toller Artikel jedenfalls. Du bist nicht allein damit da draußen. 🙂

    Liebe Grüße,
    Sibel

  32. Hallo Carina,

    ein wirklich toller Artikel. Ich lese gerne Kochblogs (habe auch selber einen) und finden eigentlich die ganzen PR-Artikel und das entsprechende Drumrum mehr als störend und die Glaubwürdigkeit des Blogges sinkt mit jedem Kooperationsartikel (zumindest in meinen Augen). Das zieht sich aber auch bis zu entsprechenden Bloggertreffen und Barcamps und wie das alles heißt, die von einschlägigen Firmen unterstützt werden. Finde ich alles suspekt. Allerdings bin ich auch in der Rolle, dass ich mit meinem Blog definitiv kein Geld verdienen möchte. Er ist Hobby. Dafür leiste ich mir eine eigene Meinung, die von selbst erstellten Kriterien abgeleitet wird, und vertrete sie auch sowohl bei gelegentlichen Produkt- oder Restauranttests.
    Trotzdem bin ich auch schon von einigen Agenturen angefragt worden (obwohl ein entsprechender Nichtinteressehinweis im Impressum steht). Ein oder zwei Agenturen waren so dreist, trotz übermittelter Ablehung mehrfach Angebote zu schicken (in größerem Abstand). Da habe ich mal schnell ein einfaches Firmenlogo entworfen und daraus einen Briefkopf gemacht. Dann nahm ich die Kooperationsanfrage als Auftrag und verschickte den Briefkopf als Rechnung, natürlich mit saftigen Preisen. Es kam zu einem kleinen, aber heftigen Mailwechsel und seither habe ich nie wieder was von denen gehört … 😉 Andere reagieren sich mit Ballerspielen ab, ich beantworte Kooperationsanfragen.

    • Haha – daraus lässt sich auch ein Sport machen 😀
      Ich weiß was Du meinst. Allerdings ist es in meinen Augen auch eine kreative Kunst, Kooperationen so einzubinden, dass sie nicht stören, sondern sogar Mehrwert bieten. Und das soll meiner Meinung nach auch so sein.
      Wenn sich Kooperationen so deutlich vom Alltag des Blogs abheben, dass sie sogar störend wirken, hat man so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Und davon hat am Ende niemand etwas. Weder der Kooperations-Partner, noch die Leser noch man selbst – denn die Aufträge dafür werden danach sicherlich nicht mehr kommen.
      Viele Grüße,
      Carina

      • Ehrlich gesagt kann ich mir im Moment keine Kooperation vorstellen, die einen echten Mehrwert bildet. Letztendlich gehts doch immer nur darum, mehr oder weniger sinnvolles Zeug unter die Leute zu bekommen.

        • Und was ist daran falsch, sinnvolles „Zeug“ unter die Leute zu bringen, wenn es deren Leben erleichtert, verbessert oder bereichert?

          • Bereichern tun sich nur die Hersteller. Dem Kunden wird nur eingeredet, dass es ihm nutzt. Anstatt immer mehr verarbeiteten Kram anzubieten oder den 324. Gemüseschneider auf den Markt zu werfen, wie wäre es mal mit einem „back to the roots“? Natürliche, von sich heraus wohlschmeckende Lebensmittel, für die man nur einen Löffel, einen Topf und ein Messer braucht, um gesundes, nahrhaftes Essen zu bereiten? Das blöde ist nur: Bei sowas ist die Gewinnspanne nicht sehr groß, daran kann man kein Geld verdienen.

          • Ok, ich steige hier aus 😀 Das klingt einfach nur nach Frust, anstatt das Positive sehen zu wollen und sich kreativ zu überlegen, von welchen Kooperationen Deine Leser tatsächlich etwas haben 😉
            Eingen wir uns auf: Agreed to disagree 🙂
            Ich wünsch Dir in jedem Fall weiter viel Erfolg!

  33. Hallo Carina,

    danke für den interessanten Artikel. Ich bin seit knapp über einem Jahr mit meinem Foodblog online und immer wieder lese und höre ich man soll sich nicht unter Wert verkaufen. Ich habe inzwischen auch schon ein paar Kooperationsanfragen bekommen und mich natürlich sehr darüber gefreut. Ich muss sagen, dass die Anfragen die ich bisher bekommen habe wirklich sehr freundlich waren und ich das Gefühl hatte dass sich zumindest ein bisschen mit meinem Blog auseinandergesetzt wurde. Auch die Produkte passten jedesmal zu meinem Blog. Allerdings habe ich mich bisher immer damit zufrieden gegeben ein Produktpaket zu erhalten. Mir fehlt quasi eine Art „Richt-Wert“ damit ich weiß wie viel man denn verlangen kann, wenn man z.B. Produkte zugeschickt bekommt, sich ein Rezept dazu ausdenkt, alles schön fotografiert und über die Produkte berichtet. Vielleicht kannst du mir einen kleinen Tipp geben?!
    LG Anna

    • Hi Anna,
      diese Frage ist in etwa so, als würdest Du mich fragen, was ein Auto kostet 🙂
      Dein eigener Wert richtet sich ja nach vielen verschiedenen Aspekten.
      Schau mal in diesen Artikel, vielleicht hilft er ja weiter:
      um180grad.de/anleitung-preisgebung/
      Liebe Grüße,
      Carina

      • Hallo Carina,

        vielen Dank für deine Antwort. Der Artikel hat mir sehr weitergeholfen. Vielen Dank 🙂

  34. Hallo Carina!

    Hachja…ein wunderbarer Artikel. Ich finde es super, wie du mit diesen Anfragen umgehst!

    Ich find‘ den Artikel auch klasse geschrieben. Macht immer Spaß in deinem Blog zu lesen und man lernt dabei auch noch ne Menge 🙂

    LG,
    Kevin

  35. Eva

    Liebe Carina,

    guter Artikel! Als Bloggerin stimme ich dir voll und ganz zu. Da ich aber bis vor kurzem im Marketing eines großen Reiseveranstalters gearbeitet habe, möchte ich hier auch mal die andere Seite wiedergeben:

    Ich hatte täglich 5-10 Anfragen von „Bloggern“. Das Wort Blogger setzte ich absichtlich in Anführungszeichen, da viele den Namen nicht verdient haben, da eine Website mit 10 Handybildern noch lange kein „erfolgreicher, reichenweitenstarker Reiseblog“ ist. Jeder fragte direkt nach 2 Wochen All-Inclusive Urlaub auf den Malediven, bitte doch für sich selbst und den jeweiligen Partner, weil es sonst ja langweilig ist, und umsonst, da man ja einen Artikel auf dem tollen Blog veröffentlicht.
    Das Problem daran ist, dass dieser Urlaub einen Wert von 15.000 Euro hat. Wenn ich das mit dem Gegenwert, d.h. dem Blogpost vergleiche, schneide ich als Reiseveranstalter immer schlechter ab, denn solche Anfragen kommen von keinem Blog, der diese Summer veranschlagen kann. Unique visitors? Da wusste niemand eine Antwort drauf.
    Du siehst also, dass man sich auch auf Unternehmensebene mit solchen Sachen rumschlägt, denn gute Bloggerkooperationen sind nicht einfach zu finden.

    Ich als Bloggerin kenne natürlich die absurden Vorstellung potentiellen Kooperationspartner, wie „Bitte illustriere ein 300 Seiten Buch umsonst, es wird dein Name genannt!“ Ich glaube, es ist ein Lernprozess. Unternehmen müssen lernen mit Bloggern anders zusammenzuarbeiten als mit klassischen Journalisten und Blogger müssen lernen, dass es nicht alles immer umsonst gibt, diesen Status muss man sich hart erarbeiten. Daher ist es nur gut, wenn man zu seinen Preisen steht und diese auch immer wieder angibt.

    LG,
    Eva

    • Liebe Eva,
      Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und ich hab bei beiden Blickwinkeln heftig mit dem Kopf genickt! Absolut richtig. Hab ich nichts hinzuzufügen!
      Viele liebe Grüße,
      Carina

  36. Lilo

    Liebe Carina (hoffe die Anrede passt so, hab sie von den Vorgänger-Kommentaren abgeschaut),
    vielen Dank für den Einblick in die Ungerechtigkeiten im Leben eines Bloggers.
    Vielleicht kannst du auch mal Einblick in die Ungerechtigkeiten anderer Berufssparten (z.B. so ziemlich alle sozialen Berufe) geben, die sich für einen Hungerlohn den Rücken krumm schuften, oftmals dabei auch um Menschenleben kämpfen, ohne geregelte Arbeitszeiten, ohne Rücksicht auf die eigene Familie und das eigene Leben. Berufe, die als selbstverständlich hingenommen werden, wo keiner den Lohn und die Arbeitsverhältnisse hinterfragt, da diese Menschen das so hinnehmen – sie haben auch keine andere Möglichkeit , denn schließlich besitzen sie keinen Blog, um in großer Manier darauf aufmerksam zu machen.

    Die Veröffentlichung eines solchen Artikels wird aber nicht zustande kommen, da du davon nicht profitierst (es sei denn es fließt Geld).

    Ich sage nichts gegen die Arbeit, die du machst. Ich finde nur, dass man das eigene „Leid“ mehr im Verhältnis sehen sollte, auch als Blogger. Es gibt mittlerweile so viele Blogger, die sich beschweren. Es verbreiten immer mehr negative Stimmung und „schlimme“ Erfahrungen – geht es hier um eine bessere Reichweite?

    Außerdem sind leider auch unter euch Bloggern viele schwarze Schafe dabei, die wirklich darauf aus sind, kostenlos zu reisen und dabei NULL Mehrwert in jeglicher Art Kooperation schaffen.

    Soll zum Nachdenken anregen (keine Kritik gegen deine Arbeit).

    Liebe Grüße,

    Lilo

    • Hallo Lilo,
      Du kennst mich nicht besonders gut, scheint mir, da Du Dir meinen Namen zuerst abschauen musstest, bevor Du überhaupt kommentiert hast und hast Dir nicht einmal die Mühe gemacht, vorher ein wenig über mich zu lernen, weshalb ich hier kurz meinen Ärger runterschlucke und Dir ein wenig von mir erzählen werde:
      Ich bin Kinderkrankenschwester. Ich habe nach meiner Ausbildung dazu 6 Jahre lang in Kinderonkologien und in Knochenmarktransplantations-Einheiten gearbeitet. Ich habe danach noch ein weiteres Jahr im Qualitätsmanagement einer Kinderonkologie gearbeitet (ohne Schichtzulagen, ohne Wochenendzuschläge, ohne Intensivzulagen und leider ohne QM-Ausbildung… den Grundlohn, der hierfür tariflich berechnet wird, kannst Du Dir gerne mal ausrechnen lassen) und ich glaube, ich muss Dir daher nicht noch weiter erklären, was das über meine Einstellung zu tariflichem Gehalt und meiner Einstellung zur Wertschätzung meines Berufes und der Verantwortung darin aussagt. Oder über Bezahlung in sozialen Systemen.
      Ich lasse das also einfach mal so stehen, während Du Dich darüber auslässt, dass ich mich diesen Themen nicht widme.
      Das habe ich 7 Jahre lang getan und hat auf einem Blog über Online-Business (leider) nichts zu suchen.
      Viele Grüße,
      Carina

    • Susanne

      Hallo Lilo, meinst du das ernst? Dass es in anderen Sparten ungerecht zugeht, hat doch mit dem Artikel nichts zu tun – zurecht. Meine Mama ist auch Krankenschwester, sie jammert ständig, auch zurecht, setzt sich jetzt aber auch nicht für die Situation unterbezahlter Friseure ein… Wenn wir da anfangen, darf niemand mehr auf irgendeinen Missstand aufmerksam machen, weil es immer schlimmer geht oder er nicht das ganze Drama der Welt berücksichtigt. Schönen Tag!

  37. Hi Carina,

    meine Lieblings-Kooperationsanfrage: Ob ich als „Reiseprofi“ über das Thema „verpasste Flüge“ schreiben will.
    Und zwar eine Woche nachdem ich einen Artikel darüber geschrieben hatte, dass ich seit 24 Jahren nicht mehr geflogen bin und wie ich endlich meine Flugangst wegbekommen kann 😉 (was sich beides inzwischen endlich geändert hat)

    Liebe Grüße
    Mischa

    • Hi Mischa,
      jaaa… *augenroll* – das bekomm ich auch ständig. Trotz bereits bestehendem Artikel dazu.
      Ich glaube, die haben dafür nen Automaten 😀 Zumindest kommt es mir manchmal so vor!
      Viele Grüße,
      Carina

  38. Liebe Carina,

    eben habe ich mir Deinen Artikel im Audioblog angehört und habe das Bedürfnis, mich auch dazu zu äußern – aber, ähnlich wie eine Leserin vor mir schon, aus der anderen Perspektive: mein Mann und ich verkaufen handgefertigten personalisierten Schmuck. Wir erhalten regelmäßig Anfragen nach einer "Kooperation" (das Wort allein lässt bei mir mittlerweile schon die Alarmglocken schrillen), die immer darauf abzielen, für lau eins unserer Schmuckstücke zu bekommen.

    Besonders nervig, bis vor einiger Zeit, waren die schlecht gemachten "Produkttester"-Blogs (klar, so ein Schmuckstück kann man suuuper testen …), inzwischen sind es die Instagrammer, die meinen, mit zwei oder drei Posts, auf denen das Produkt so klein ist, dass man es kaum erkennen kann, (oder erst auf dem zweiten oder dritten Bild überhaupt abgebildet) und einer verwackelten "Unboxing-Story" mit ganz viel Oooh und Aaah wären die 500,- Euro Wert, die das ausgewählte Schmuckstück dann hat, abgegolten. Da hat auch keiner ein Interesse daran, eine faire "Leistungsvergütung" für beide Seiten zu finden (nichtmal die kleinste Zuzahlung wollen sie leisten), und es ist auch völlig egal, ob Du als Hersteller irgendeinen Nutzen (in Form von neuen potenziellen Kunden) davon hast oder nicht – sie wollen nur Dein Produkt … kostenlos.

    Inzwischen lehnen wir Kooperationen, die nicht aus einer bestehenden Beziehung entstehen, einfach grundsätzlich ab, denn wir arbeiten nicht mit Menschen zusammen, die nicht auch bereit wären, für unsere Arbeit zu zahlen – was nichts kostet, ist nichts wert. Trotzdem irgendwie schade, denn solche selbst ernannten "Influencer" ruinieren den Ruf derjenigen, die da seriös rangehen würden und tatsächlich für ein Unternehmen wirklich hilfreich sein könnten.

    Ansonsten vielleicht noch kurz die Anmerkung, dass es soooo toll ist, dass Du Dein Audioblog wieder aufgenommen hast!! Höre ich jedes Wochenende 🙂

    LG Katja

    • Hi Katja,
      ich geb Dir völlig Recht, in all Deinen Anmerkungen. Hier aber ein kleiner Unterschied: ich habe von Groß-Unternehmen gesprochen, nicht von Klein-Händlern (dabei habe ich auch andere Kooperationen angenommen über die Jahre und anders gehandhabt, je nach Situation). Und ja, es gibt mehr als genug Freebie-Jagd der Blogs und Social Media Kanäle. Aber auch hier, großer Unterschied: Unternehmen kommen auf mich zu und fordern kostenlose Arbeit vs. Anfragen AN Dich, von Influeencerinnen. Großer Unterschied. Das lässt sich in etwa so wie Verhandlungen in Jobs ansehen, für die Du Dich beworben hast oder zu denen Du eingeladen wurdest 🙂 Komplett anderes Machtgefüge. Ich hoffe, das hat es noch mal ein wenig geklärt.
      Im Kern stimmen wir aber zu 100% überein: Es muss für beide Seiten fair und eine Win-Win-Situation sein 🙂
      Und es freut mich riesig, dass Du beim Audioblog (wieder dabei bist).
      Das motiviert doch gleich doppelt, weiter dran zu bleiben!
      Ganz liebe Grüße zurück
      Carina

  39. Michi

    Selten so gelacht… Super geschrieben und beschrieben. Das Ding ist, die Budgets sind niemals so mickrig und elend, dass man einen Dienstleister derart unverschämt abspeisen kann. Ich wünsche mir sehr, dass diese Massenverar… im Bereich Marketing endlich aufhört. Es hört ja auch nicht auf mit der Dreistigkeit. Eine weitere gängige Masche ist das Angebot eines Praktikums in Unternehmen, die bei Gott nicht arm genug sind, einen Freelancer oder eine Teilzeitkraft zu bezahlen. Leider gibt es auch noch Leute, die dem legalen Sklaventum zustimmen. Für eine Erwähnung im Lebenslauf verkauft man das letzte bisschen studentische Seele.

    Ganz großes Lob und mindestens 10 für deinen aufrechten Gang.

    Das nächste mal kannst Du ihnen ja einen exklusiven kostenlosen Tipp geben, dass sie solche Aufgaben an den Praktikanten abgeben können. Der kann ja so aus dem nichts einen Blog starten und das ganze für einen kostenlosen Kaffee und geliehene Ohrstöpsel machen.
    😉 Die Marketing Abteilung kann ja dann privat liken und weiterempfehlen. Noch mehr Kosten gespart.

    • Hahaha – sehr gut! Wird vermerkt. (Allerdings bekomme ich mittlerweile kaum noch Anfragen dazu… ich hab das auf meinen Kooperations-Seiten schon deutlich gemacht.)
      Und der Punkt mit den Praktikanten… da nicke ich auch heftig. In beide Richtung. (Anbieter und Annehmende)
      Liebe Grüße!

  40. Nora Keller

    Hallo Carina,
    ss ist wirklich erfrischend zu sehen, dass du diese Themen ansprichst und auf die Bedeutung der Wertschätzung von Arbeit hinweist. Insbesondere aktuell im jar 2023… Stichwort: Streit um Bürgergel.

    Arbeit sollte fair entlohnt werden, und deine Botschaft, "Arbeite nicht kostenlos," ist ein wichtiger Leitfaden. Es ist entscheidend, dass Menschen den Wert ihrer Arbeit erkennen und keine Ausbeutung akzeptieren.
    LG,
    Nora

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