Warum Du Dich nicht selbständig machen solltest

AUDIOBLOG – FOLGE #11

Dieses Artikel-Goldstück ist vom 8. November 2018

Kurzer Hinweis: Meine Texte können Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links (*) zu Produkten enthalten, die ich empfehlen kann.

 

 

Hey, meine Liebe!

Diese 11. Folge ist ein Wachrüttler. Ein Spiegel. Und ein Realitäts-Check. Ich bin die Erste, die mit dem Plakat vor Deiner Tür auftauchen und für die Selbständigkeit demonstrieren würde.

 

Aber ich würde Dir auch die Rolle an Kleingedrucktem in die Hand drücken, die Du lesen solltest, bevor Du den Sprung wagst.

Endlose Freiheit, endlose Kreativität, endloses Einkommen…

Die Vorteile der Selbständigkeit springen uns förmlich an. Sie werden mehr und mehr angepriesen, wie der ultimative Lebensstil.

Und auch ich habe relativ zu Beginn von Um 180 Grad einen langen, ausschweifenden Artikel dazu geschrieben, warum die Selbständigkeit perfekt für uns Frauen ist.

Heute will ich Dich nicht überzeugen, dass die Selbständigkeit das absolute Ultimo ist – heute will ich ehrlich mit Dir sein.

Heute geht es um all die Gründe, warum Du Dich NICHT selbständig machen solltest.

Ohne Filter, ohne Photoshop… die nackte Wahrheit.

 

 

 

Was in dieser Folge für Dich steckt:

  • Die Sache mit dem Rückgrat
    Wie Entscheidungsfreiheit und Entscheidungszwang zusammengehören.
  • Grenzenlose Risikofreude
    Steuern, Konsequenzen, Fehlschläge… was noch so dazugehört.
  • Du bist schuld
    Über die Tatsache, für alles geradestehen zu müssen.
  • Meine BFF, die Selbstzweifel
    Wie Dich Perfektionismus in den Ruin treiben wird.
  • Same same but different
    Was die Selbständigkeit mit dem Medizinstudium gemeinsam hat.
  • Happy End
    Was soll diese ganze Tirade hier eigentlich?!
 
 

 

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Lieber Lesen statt Lauschen? Die Abschrift der Folge:

Endlose Freiheit, endlose Kreativität, endloses Einkommen…

Die Vorteile der Selbständigkeit springen uns förmlich an. Sie werden mehr und mehr angepriesen, wie der ultimative Lebensstil, und auch ich habe relativ zu Beginn von Um 180 Grad einen langen, ausschweifenden Artikel dazu geschrieben, warum die Selbständigkeit perfekt für uns Frauen ist.

Heute will ich Dich nicht überzeugen, dass die Selbständigkeit das absolute Ultimo ist – heute will ich ehrlich mit Dir sein. Heute geht es um all die Gründe, warum Du Dich NICHT selbständig machen solltest. Ohne Filter, ohne Photoshop… die nackte Wahrheit.

Diese 11. Folge ist ein Wachrüttler. Ein Spiegel. Und ein Realitäts-Check. Ich bin die Erste, die mit dem Plakat vor Deiner Tür auftauchen würde und für die Selbständigkeit demonstrieren würde. Aber ich würde Dir auch die Rolle an Kleingedrucktem in die Hand drücken, die Du lesen solltest, bevor Du den Sprung wagst.

Denn nicht alle von uns sind wirklich dafür gemacht und scheitern an Gründen, die absehbar waren oder zumindest nicht überraschend kommen sollten. Wir tauchen also mal in die dunklen Tiefen ein… nicht, um Dich abzuschrecken, sondern um Dir klar zu machen, dass Du Dich für zwei Seiten einer Medaille entscheidest – nicht nur für die Glänzende.

 

Zuallererst das Offensichtliche: DU bist die Chefin.

Falls Du Folge #09 des Audioblogs noch nicht gehört hast, jetzt wäre der passende Zeitpunkt dafür. Aber in Kurzform gesagt: Du brauchst Rückgrat.

Keine Panik, es muss anfangs noch nicht besonders stark ausgebildet sein, aber es muss auf jeden Fall vorhanden sein. Ich hatte schon immer eine große Klappe (Du solltest die Kommentare meiner Lehrer auf meinen Grundschulzeugnissen mal lesen – uiuiui), aber ich habe erst in den letzten Jahren gelernt, auch dazu zu stehen.

Denn es gibt da plötzlich niemanden mehr, der Dir sagt, was Du tun sollst – und das ist nicht nur positiv. Du musst mutig genug sein, auf Deine eigenen Instinkte zu vertrauen und entscheiden zu können, welche nächsten Schritte für Deine Selbständigkeit die besten sind.

Du musst entscheiden, an welchen Projekten es sich wirklich lohnt zu arbeiten und welche vielleicht nur Zeitfresser sind.

Du musst klar differenzieren, wann Dich Deine eigenen Hobbys, Wünsche und Dein persönlicher Geschmack leiten und ob diese Punkte wirklich alle ideal für Deine Kunden sind.

Was dann also dazu führt: DU triffst alle Entscheidungen. Egal, ob es um die Wahl geht, einen Steuerberater zu suchen oder selbst in den Steuerformularen rumzufummeln und das Risiko dafür zu tragen. Oder darum, ob Du die Grafik für das Freebie selbst bastelst und vielleicht total versemmelst oder doch lieber eine halb-professionelle Vorlage oder sogar Hilfe eines Designers dafür einkaufst.

Du bist für alle Entscheidungen rund um Dein Online-Business verantwortlich. Nicht nur die schönen und bequemen wie die Uhrzeit, wann Du aufstehst und loslegst.

Und das wiederum führt leider zu diesem Punkt: DU bist schuld.

Wenn das Cover-Design für Dein erstes Buch total vermurkst wird, weil Du am falschen Ende sparen wolltest? Deine eigene Schuld.

Wenn das Lektorat dafür dreimal gemacht werden muss, weil Du auch hier auf ein 10€-pro-Stunde-Lektorat setzen wolltest? Deine Schuld.

Wenn Du nicht den Mumm hast, dem Entwickler zu sagen, dass das Ergebnis Deiner neuen Seite einfach in eine völlig falsche Richtung läuft, und erst nach vielen bezahlten Stunden einen Neuen suchst? Rate, wessen Schuld das ist.

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Und auch dann, wenn ich sage: Du kannst alle anderen beschuldigen und Dich in die gemütliche Opferrolle setzen, aber am Ende des Tages musst Du irgendwann einsehen, dass Du für alle Entscheidungen zuständig bist. Also auch für alle Konsequenzen.

Natürlich hat jede von uns auch einfach mal Pech oder zu knappes Budget, aber ich weiß heute ganz genau, dass ich manchmal versucht habe, Schleichwege zu gehen, und einfach dafür bezahlen musste. War meine eigene Schuld.

Du wirst begraben unter Selbstzweifeln.

Nichts wird Dir je gut genug sein, nichts wird Dich je wirklich zufriedenstellen, und es wird Tage geben, da wirst Du alles infrage stellen (vor allem Dich selbst) und nach dem Kündigungsknopf für die dusselige Selbständigkeit suchen. Ich habe noch keine selbständige Frau kennengelernt, der es nicht ab und zu auch so ging, also zieh ich mal ganz selbstbewusst die Schublade auf und pack Dich schon mal mit rein.

Selbstzweifel, mal mehr mal weniger, sind unser täglich Brot. Was einfach nur bedeutet? Egal wie gut Du aufgestellt bist? Richte Dich schon mal darauf ein, dass sie auftauchen werden.

Du wirst weniger Freizeit haben als in einem MedizinStudium.

Vermutlich wissen das nur die allerwenigsten da draußen von mir, aber ich habe mal drei Semester Medizin studiert. Ein Jahr bevor ich die Entscheidung für meine erste Weltreise getroffen habe, hatte ich schon mal das Gefühl, ich brauche dringend einen Wechsel in meinem Leben.

In die nächsthöhere Stufe des Stresspegels als Krankenschwester aufzusteigen, war dabei eine Schnapsidee, zugegeben, aber mir ging es eigentlich auch viel mehr um den Wissensdurst, als den Job als Arzt zu erreichen. (Der Hauptgrund auch, warum ich das Studium geschmissen habe.)

Anyway, der Punkt ist, ich dachte während des Studiums, das wäre in etwa das Maximum an Abtauchen, was in einem Leben möglich wäre. Ich war von morgens bis spätnachmittags in Vorlesungen und danach in der Bibliothek, bis ich quasi von dort aus ins Bett gefallen bin.

Wochenenden? Nicht existent. Freizeit? Nicht existent. Freunde? Das waren die, mit denen man sich zwischendurch mal kurz textet, richtig? Meine ersten zwei Jahre in der Selbständigkeit sahen in etwa genauso aus. Ich hatte sie mir etwas angenehmer gestaltet, indem ich dem deutschen Winter entflohen bin, aber was das Pensum anging? Same same.

Du bekommst den „Crazy“-Sticker auf die Stirn TÄTOWIERT.

Etwas, das auch fast jede von uns ertragen können muss, sind die ungläubigen bis höchst kritischen Blicke und Aussagen unserer lieben Mitmenschen.

In dem Moment, in dem Du offen verkündest, dass Du Dich lieber in die Ungewissheit der Selbständigkeit stürzen willst, statt in Deinem sicheren (aber quälenden) Job sitzen zu bleiben, solltest Du besser schon mal ein dickes Fell angelegt haben.

Denn die Kritik, schlauen Ratschläge und der Gegenwind – sie werden alle kommen. Inklusive dem Blick, der Dir sagt, dass sie überlegen, die Männchen mit den weißen Kitteln zu rufen.

 

Du brauchst Disziplin.

Nen ganzen Haufen davon. Und dann noch ne Extra-Dosis, um sicherzugehen.

Nichts hat mir je so viel Disziplin abverlangt wie die Selbständigkeit. Nicht mal das Studium. Denn darin hatte ich wenigstens Deadlines, Prüfungen und Professoren, die mir auf die Finger geklopft haben, wenn ich es gewagt habe, die Bücher mal einen Abend wegzulegen.

Hier musst Du Dir selbst auf die Finger hauen, wenn Du nicht als kompletter Freelancer arbeiten willst. Dann hast Du zwar Deadlines, aber auch deutlich weniger Freiheiten. Deine Entscheidung.

Warum solltest Du Dich also nach dieser Tirade überhaupt noch an die Selbständigkeit klammern? Weil ich Dir guten Gewissens und ohne mit der Wimper zu zucken sagen kann, dass es das Wertvollste und Lohnenswerteste ist, was ich je in meinem Leben getan habe. Mich selbständig zu machen.

Es hat all diese Schattenseiten, es ist quälend, anstrengend, nervenzehrend und noch tausend andere negative Adjektive. Aber nichts hat mich je stolzer, zufriedener und stärker gemacht als die Jahre, nachdem ich den Wisch aus dem Finanzamt getragen habe, auf dem meine Selbständigkeit begründet wurde.

Lass Dich also nicht davon abhalten.

Mach Dir bewusst, was alles auf Dich zukommen wird, sorg für ein gutes Sicherheitsnetz, finanziell und für Deinen Kopf, und wenn Du kannst, umgib Dich mit Menschen, denen es ähnlich geht wie Dir.

Egal, ob das eine Community wie unsere Femininjas ist, ein lokaler Zusammenschluss von Selbständigen, mit denen Du Dich austauschen kannst, oder eine Facebook-Gruppe – spielt keine Rolle.

Such Dir Rückendeckung. Du wirst sie für die schwachen und dunklen Momente brauchen, aber noch viel mehr, wenn Du dann die vor stolz gefüllten mit jemandem teilen möchtest, der sie versteht und mitfeiert.

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4 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
  1. Susanne

    Hallo Carina,
    vielen Dank für Deine inspirierenden und ehrlichen Beiträge. Ich lese sie schon lange mit großer Freude und heute nehme ich mir die Zeit und schreibe Dir ein paar Zeilen.
    Ich bin zwar angestellt, aber mein Mann hat ein eigenes Geschäft und ich habe mich dort schon immer gern eingebracht. Seit April „schmeiße“ ich den Laden allein neben meiner Arbeit, weil mein Mann leider krank ist. Seit dem habe ich eine 7-Tage-Woche. Ich kenne also beide Seiten: die Arbeit als Angestellte (obwohl ich hier auch sehr viele Freiheiten habe) und als Selbständige. Trotz der vielen Arbeit war die Zeit für mich unglaublich erfüllend und bereichernd. Ich habe gefühlte 1000 Ideen, die ich gern umsetzen möchte. Mut zum Experiment. Und wie Du es immer wieder geschrieben hast – die Verantwortung für das Ergebnis trage ich allein. Ich sehe es recht entspannt, entweder es wird ein Erfolg oder ich lerne.
    Carina, ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.

    • Wow, Susanne! Respekt!
      Aber wie heißt es so schön? Wir wachsen mit den Anforderungen an uns. Und ja, beide Seiten haben Sonnen- und Schattenseiten. Man sollte sie einfach beide kennen, um eine einschneidende Entscheidung treffen zu können.
      Dir wünsch ich jetzt aber erst mal viel Kraft und ganz viel Erfolg!!
      Liebe Grüße,
      Carina

  2. Liebe Carina,
    vielen Dank für deine tollen Worte!
    Nach meinem Krankenschwesterjob bin ich nun Beamtin geworden – habe auf meine Eltern gehört. 😀 Du weißt schon, von wegen man wird älter, sesshafter, reist nicht mehr so viel… bla bli blub. Jetzt bin ich super unglücklich in meinem Job und versuche ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Mein eigenes Ding machen. Unverständnis des Umfeldes? Oh ja, super ausgeprägt vorhanden! Schließlich habe ich doch das große Los… Finanzielle Absicherung in Form einer Beamtenpension – irgendwann, Höhe unbekannt (bis dahin gibt es noch x Gesetzesänderungen). Von daher kann ich deine Worten sehr gut nachvollziehen. Wenn ich bis nachts wach bin und mich wochenends mit niemanden verabrede, um an meinem Blog zu arbeiten, das versteht natürlich keiner.
    Aber schön, dass es auch Menschen da draußen gibt, die genau das gleiche durchmachen bzw. durchgemacht haben! <3
    Ich wünsche dir eine gute Zeit in Australien!
    Liebe Grüße
    Breena

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